Elektroindustrie : ams Osram verkauft Töchter

AMS Osram HEADQUATER IN Unterpemstätten

Die ams Osram Konzernzentrale in Unterpemstätten

- © Austriamicrosystems

Der steirische Licht- und Sensorikkonzern ams Osram hat eine Vereinbarung zum Verkauf seines Entertainment-Beleuchtungsgeschäfts Clay Paky unterzeichnet. Die italienische Tochter soll an die in München ansässige Arri AG gehen. Es sei der letzte Verkauf nach dem Erwerb von Osram, teilte der Konzern am Dienstag mit. Zum Verkaufspreis machte ams Osram keine Angaben.

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Clay Paky war den Angaben zufolge 2014 von Osram übernommen worden. Die Firma stellt Beleuchtung für die Entertainment-Branche her, wie sie etwa für Theater- oder Konzertveranstaltungen benötigt wird. Beim neuen Besitzer Arri handelt es sich um einen führenden Entwickler und Hersteller von Kamera- und Beleuchtungssystemen sowie Systemlösungen für die Film-, Rundfunk- und Medienbranche.

Anfang Dezember hatte der steirische Sensoren-Anbieter zuletzt den Vollzug des Verkaufs der Konzerntochter Traxon Technologies an die Prosperity Group aus Hongkong bekannt gegeben. Traxon ist ein Anbieter von Architekturbeleuchtung. "ams Osram wird sich weiterhin auf seine Geschäfte mit Hightech-Halbleitern sowie auf sein Automotive- und Speziallampen-Geschäft konzentrieren", hieß es von den Steirern. Den Verkaufspreis hat die in der Schweiz börsennotierte Firma nicht bekannt gegeben.

Weniger Gewinn und Umsatz

Ams Osram hat im 3. Quartal weniger umgesetzt und verdient als im Vorjahresquartal. Der Anbieter von optischen Lösungen hat daher auch seine Investitionspläne und seine Mittelfristpläne angepasst.

Mit 1,2 Mrd. Euro setzte ams Osram im 3. Quartal um 6 Prozent weniger um als im Vorjahreszeitraum. Das bereinigte Betriebsergebnis (EBIT) brach um 31 Prozent ein. Die bereinigte EBIT-Marge fiel von 10,3 Prozent auf 7,5 Prozent. Das bereinigte Ergebnis nach Steuern stieg hingegen von 10 Mio. auf 47 Mio. Euro. Wobei diese bereinigten Zahlen um die Aufwendungen für die Osram-Übernahme, Transaktionskosten, eine aktienbasierte Vergütung, Ergebnisse aus Beteiligungen und aus dem Verkauf eines Geschäftes bereinigt sind. Dafür konnte ams Osram die Nettoverschuldung auf 1,595 Mrd. Euro drücken. Im Vorjahreszeitraum lag sie noch bei 1,858 Mrd. Euro.

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Der Konzern verweist auf eine "weiter anspruchsvolle Marktsituation in mehreren Endmärkten". Bei den Geschäftsbereichen Automotive, Industrial und Medical spricht ams Osram von "soliden Ergebnissen im Geschäftsquartal", während sich das Consumer-Geschäft einen positiven Beitrag geliefert habe.

Der in der Schweiz börsenotierte Konzern verweist auf eine substanzielle Vorauszahlungsvereinbarung für künftige Lieferungen. Darüber hinaus verweist ams-Osram-CEO Alexander Everke auf die erzielten Synergien durch die Osram-Übernahme. Demnach habe der Konzern bereits 70 Prozent oder 245 Mio. Euro der geplanten Synergien und Einsparungen erreicht.

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Angesichts des schwierigen Umfelds sind bei ams Osram Kosteneinsparungen im Rahmen von 100 Mio. Euro geplant. Außerdem wurden die Investitionspläne für heuer überarbeitet. So sollen nur mehr 600 Mio. Euro investiert werden.

Die Unsicherheit über die wirtschaftlichen Aussichten sowie der Inflationsdruck führt dazu, dass Everke die Mittelfristziele herabgesetzt hat. Daher peilt der Konzern für das Gesamtjahr 2024 einen Umsatz von 4,7 Mrd. Euro (statt 4,9 Mrd. Euro) und eine bereinigte EBIT-Marge von 13 Prozent (statt 15 Prozent) an.