Produktentwicklung : So nutzen Unternehmen die richtige Förderung in Österreich

Profactor, österreichischer Hersteller von Assistenzsystemen

Digital unterstützte Werker: "Der Trend in der Produktion geht zu individualisierten Fabrikaten"

- © Profactor

Wer die richtige Förderung für seine Forschung und Entwicklung einholt, steigert die Erfolgsaussichten für nachhaltige Innovation. Die Zeit dafür könnte kaum eine bessere sein, wenn man sich die Prognosen für 2022 ansieht. Weite Teile der Industrie sind deutlich optimistisch gestimmt, dass es ein starkes Aufschwungsjahr wird.

Gleichzeitig war es wohl nie leichter, an eine maßgeschneiderte Förderung zu gelangen – durch die europäische Förderperiode 2021 bis 2027 oder nationale Fördergeber. Die richtige Förderung für Ihr Unternehmen und Ihre Vorhaben finden Sie in der INDUSTRIEMAGAZIN Förderdatenbank 2022. Hier haben Sie auf einen Blick alle Programme sortierbar nach Bundesland, Förderfokus und Programmtitel.

Suchen Sie Inspiration? Sehen Sie sich aktuelle Erfolgsstorys an:

LogServ-Geschäftsführer Christian Janecek (re.) und Markus Schinko: In der Nähe von Bahnknotenpunkten angesiedelte, dezentrale Elektrolysestationen als Lösung.

- © Log Serv

Projekttitel: H2BahnLog
Fördergeber: FFG/Mobilität der Zukunft


Untersucht wurde, ob es sich lohnt, grünen Wasserstoff zu produzieren, um damit Stadtbusse, Nebenbahnen und wasserstoffbetriebene Lkw zu versorgen. Die Antwort: Ja – wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind. Die beste Lösung für dieses Setting sind in der Nähe von Bahnknotenpunkten angesiedelte, dezentrale Elektrolysestationen. Dort wird Energie, etwa aus Windkraft, in speicherbares H2 umgewandelt.

Mit dabei waren die Grazer Energieagentur, Hycenta Research, ein Unternehmen für Forschung und Entwicklung im Bereich Wasserstofftechnologien, das Consultingunternehmen Miro Mobility, und Logserv, Logistikunternehmen und Tochter von Voestalpine,
sowie die Verkehrsinfrastruktur Burgenland, die Energie Burgenland Windkraft und die Consultingagentur Energie Kompass.

Projektkonsortium von Frequentis und Ondewo: Entwicklung eines KI-Prototyps für Notrufe

- © Frequentis

Projekttitel: Next Generation Safety
Fördergeber: aws / aws Industry-Startup.Net1 sowie FFG TAKE OFF
Fördervolumen: 1,1 Millionen Euro


Frequentis, ein Unternehmen für Informations- und Kommunikationslösungen, und das auf KI spezialisierte Start-up Ondewo fanden über das Matching-Service aws Industry-Startup zueinander. In der Kooperation geht es darum, Maschinen eine natürliche Sprachfähigkeit zu geben.

Ein Prototyp für Spracherkennung und natürliches Sprachverständnis wurde bereits nach wenigen Wochen entwickelt. Er soll in Notrufzentralen zum Einsatz kommen, wo die Künstliche Intelligenz die Nachricht des Anrufers in Millisekunden versteht. Mithilfe der von Ondewo entwickelten Call Center KI-Plattform erkennt die Maschine die Eckdaten zum Notfall. Diese Daten werden dann an die Frequentis-Software weitergegeben.

Im Fokus des gemeinsamen Forschungsprojekts steht die Automatisierung der Kommunikation zwischen Fluglotsen und Piloten auf Basis von AI.

Digitales Sägen

Projekttitel: Entwicklung Digitaler Zwilling
Fördergeber: Land Oberösterreich / Cluster-Kooperationsprojekte


Der Markt für Sägemaschinen ist hart umkämpft. Der oberösterreichische Werkzeughersteller Framag Industrieanlagenbau hat hier schon früh erkannt, welches Potenzial ein Digitaler Zwilling hat. „Die einzelnen Fachbereiche arbeiteten bisher sequenziell, stark eigenständig und ohne engen Austausch während der Entwicklungsphase“, sagt Projektleiter Reinhard Pollhamer. Mit einem Digitalen Zwilling kann der typische Abwicklungsprozess eines Sägeprojektes optimiert werden. Unter anderem wurde im Projekt, bei dem auch der Linzer Maschinenbauer Primetals mit dabei war, gezeigt, dass sowohl Kosten als auch Entwicklungsdauer gesenkt werden können.

Ginzinger-Fertigung: Steuerung noch analoger Maschinenparks als schon ziemlich nahe gerückte Vision

- © Ginzinger

Projekttitel: Digitale Maschinenbetreuung
Fördergeber: Land Oberösterreich / Cluster-Kooperationsprojekte


Dieselben Fördergeber unterstützten IT-Berater Paso Solutions und Ginzinger, einen Anbieter von selbst entwickelten und produzierten Elektroniklösungen. Zusammen arbeiteten die beiden Unternehmen an einem Standardprodukt für die Steuerung von teils analogen Maschinenparks ermöglicht. Software traf hier also auf Hardware, zusätzlich wurde die Expertise der FH OÖ Campus Hagenberg und der FH Steyr an Bord geholt. Bestandteile der Systemlösung: unter anderem ein modernes, webbasiertes Dashboard zur Visualisierung der Informationen.

Projekttitel: MMAssist II
Fördergeber: FFG/ Produktion der Zukunft


25 Partner aus Industrie und Forschung taten sich für dieses Projekt zusammen. Sie wollten herausfinden, wie viel intelligente Assistenzsysteme in Unternehmen übernehmen und leisten können. Wichtig war dabei die Frage, wie sich Assistenz-Units möglichst reibungslos in die Produktionsbereiche Montage, Wartung und Instandsetzung, sowie Rüsten und Mehrmaschinenbedienung eingliedern lassen. „Der Trend in der Produktion geht zu geringen Stückzahlen“, so Christoph Breitschopf, CEO von Profactor, einem Hersteller von Assistenzsystemen.

Mit dabei unter anderem: Kapsch, das Antriebssysteme entwickelnde und testende Unternehmen AVL List, die Uni Salzburg und Wacker Neuson, Hersteller von Baugeräten und Kompaktmaschinen.