Spendenaktionen : Als Unternehmen für Ukraine spenden: Das ist steuerlich möglich

Zur Unterstuetzung der Menschen in der Ukraine haben FACC Mitarbeiter in nur zwei Tagen Gueter mit einem Ladevolumen von 40 Tonnen als humanitaere Hilfe gespendet und per LKW in die Ukraine gebracht

Spendenaktion von FACC

- © Rambossek

In den vergangenen Wochen haben viele Unternehmen Spenden- und Sammelaktionen für vom Ukraine-Krieg Betroffene initiiert. Die Ausgaben hierfür können die Betriebe von der Steuer absetzen, wie die Wirtschaftsprüfungskanzlei BDO betont. Laut Einkommensteuergesetz könnten solche Leistungen als Betriebsausgaben abgesetzt werden. Voraussetzung sei, dass die Leistungen im Zusammenhang mit akuten Katastrophenfällen getätigt werden und für das Unternehmen werbewirksam sind.

Eine betragliche Obergrenze gibt es laut BDO nicht. Steuerlich gelten die Ausgaben als "abzugsfähiger Werbeaufwand". Als Nachweis für die Werbewirksamkeit können Aussendungen an Kunden, Spendenhinweise auf der Homepage des Unternehmens oder mediale Berichterstattung angeführt werden. Zudem müssen die Empfänger der Hilfsleistungen direkt von der Katastrophe betroffen sein oder im Rahmen dessen Hilfe leisten. Somit sind auch Hilfsorganisationen oder Gemeinden von der Regelung umfasst.

Weiters können Sendungen von Hilfsgütern ins Ausland steuerlich von der Umsatzsteuer befreit sein, wenn der Bestimmungsort der Lieferung in einem in der Verordnung des Finanzministeriums explizit genannten Staat - wie beispielsweise der Ukraine - liegt und die Sendung im Voraus beim Finanzamt angemeldet wird. Das gelte auch für Lieferungen ins Inland, die an karitative Einrichtungen gehen, so die BDO.

Wie österreichische Unternehmen helfen

FAAC

Der oberösterreichische Flugzeugbauer FACC organisierte als Sofortmaßnahme zur Unterstützung der Menschen in der Ukraine einen Transport von Hilfsgütern. In Zusammenarbeit mit ukrainischen Organisationen sammelte das Unternehmen warme Kleidung, Decken, Hygieneartikel und Lebensmittel, die direkt der Bevölkerung vor Ort zugutekommen sollen.

Das Logistik-Knowhow des Unternehmens kam der Aktion zugute: In Kisten, die normalerweise Hightech-Teile für die Luftfahrt transportieren, wurden die Hilfsgüter platzsparend sortiert und verstaut. Zusätzlich holte ein FACC-Lkw in Wien gesammelte Spenden ab, die ebenfalls in die Ukraine transportiert wurden.

Greiner

Das oberösterreichische Unternehmen Greiner, Hersteller und Verarbeiter von Kunst- und Schaumstoff, tätigte Geldspenden und lieferte unmittelbar benötigte Hilfsgüter in enger Zusammenarbeit mit vor Ort tätigen Hilfsorganisationen.

Ein Schwerpunkt der Hilfsmaßnahmen liegt auf der Lieferung von Produkten des täglichen Bedarfs. Aus der Produktion der Schaumstoffsparte Neveon erfolgten Sachspenden in Form von 12.000 Matratzen für Schlafplätze in den Notquartieren des Roten Kreuzes direkt in der Ukraine und in den Grenzgebieten zu Polen und Rumänien. Greiner steht außerdem im Austausch mit dem Roten Kreuz, um zu evaluieren, welche weiteren Produkte unterstützend wären.

Greiner hat Standorte in der Ukraine, Polen und Tschechien. Seinen Mitarbeitern vor Ort hilft das Unternehmen bei der Ausreise aus der Ukraine, der Beantragung und Verlängerung von Visa, der Nachholung und dem Grenzübertritt von Familienangehörigen und der Mobilisierung von Fahrzeugen in den Grenzgebieten.

Engel

In den Werken und vielen Niederlassungen des oberösterreichischen Spritzgießmaschinenbauers Engel sind binnen kürzester Zeit Hilfsaktionen angelaufen. Als Soforthilfe hat Engel Austria 100.000 Euro an die Organisationen Ärzte ohne Grenzen, Nachbar in Not und Rotes Kreuz überwiesen.

Auch andere österreichische Unternehmen engagieren sich – auf unterschiedlichste Arten. Die Krypto-Börse Bitpanda ruft zu Spenden auf, das oberösterreichische Software-Scaleup Celum ebenso und verdoppelt auch gleich die gespendeten Summen. Die ÖBB lassen aus der Ukraine flüchtende Menschen kostenfrei fahren. Magna gab Anfang März an, eine "beträchtliche Summe" an das UN-Flüchtlingshilfswerk spenden zu wollen. (apa/red)