Automotive : Führungswechsel bei ZKW. Die Hintergründe

ZKW CEO Schubert übergibt an Steger

Übergabe: Wilhelm Steger (l.) kommt, Oliver Schubert geht

- © Z`KW

Oliver Schubert verlässt mit Ende Mai den niederösterreichischen Automobilzulieferer ZKW . Sein Nachfolger wird Wilhelm Steger. Ers ist wie Schubert Deutscher.

Der renommierte Manager war zuletzt als Top Management Consultant in der Automotive-Branche und im Private Equity Umfeld tätig. Er verfügt über mehr als 25 Jahre Führungserfahrung in der Automobilindustrie – u.a. bei namhaften Unternehmen wie Siemens, VDO Continental Automotive, Delphi, Panasonic Automotive & Industrial Systems Europe und Nidec AMEC Europe. „Mein Ziel ist es, eine zukunftssichere und stabile Entwicklung der ZKW Group als Systemlieferant für Premium-Lichtsysteme am internationalen Markt abzusichern. An dieser Stelle möchte ich mich bei Herrn Oliver Schubert für seinen Einsatz bei ZKW herzlich bedanken“, betont Steger.

Steger besitzt umfassende Expertise in vielen Bereichen der Fahrzeugzulieferung, von denen für ZKW insbesondere Mechatronik und Elektronik, Sensorik, ADAS, LED- und Halbleitertechnik, aber auch die Softwareentwicklung von wichtiger Bedeutung sind sowie langjährige Erfahrung in der Führung von global aufgestellten Firmen mit asiatischen Eigentümern und konnte in seiner Karriere einige Zeit in Seoul verbringen.

Stegers Vorgänger Schubert, der auf eigenen Wunsch das Unternehmen verlässt, war seit Februar 2016 bei ZKW tätig, anfangs als COO und seit 1. Mai 2016 als CEO. Unter seiner Führung übersprang der Spezialist für Premium-Lichtsysteme und Elektronik die Marke von einer Mrd. Euro Umsatz. Im April 2018 wurde der Konzern vom koreanischen Elektronikriesen LG übernommen. Im Dezember 2019 wurde der Rückleuchtenbereich von LG in die ZKW Group eingegliedert.

In die Amtzeit von Schubert sind wichtige strategische Entscheidungen gefallen wie etwa die Erweiterung des Standorts in Mexiko. Die Produktionsfläche in Silao, wo seit 2016 Lichtsysteme für den nordamerikanischen Wirtschaftsraum NAFTA gefertigt werden, wurde um 21.000 auf insgesamt 35.000 Quadratmeter vergrößert. 600 neue Mitarbeiter wurden in Mexiko eingestellt werden, der Personalstand wird damit bis 2023 auf 1.600 Beschäftigte wachsen.

Steile Vorlage für den Neuen

Hergestellt werden in Silao Frontscheinwerfer und Zusatzleuchten für Kunden wie BMW, Ford Lincoln, Freightliner, General Motors, Mercedes Benz, Navistar und Volvo. 2,2 Mio. Einheiten sollen künftig pro Jahr in Mexiko produziert werden.

Schon zuvor wurden die zehn internationalen Standorte um ein neues Entwicklungsbüro in Olomouc (Olmütz) in Tschechien und um ein Vertriebs- und Entwicklungsbüro in Shanghai erweitert werden. Denn 2020 war trotz Pandemie ein gutes Jahr mit einem Umsatz von 1,03 Mrd. Euro erzielt worden.

Die neue Niederlassung in Tschechien unterstützt laut ZKW das weltweite Engineering-Netzwerk. Zu Beginn sollen 50 neue Arbeitsplätze geschaffen werden, bis 2023 mehr als 100 Fachkräfte beschäftigt werden. Das neue Vertriebs- und Entwicklungsbüro in Shanghai wird den bestehenden Standort in Dalian unterstützen.

Olmütz, das die zweitälteste Universität in Tschechien beheimate und auch eine eigene lichttechnische Abteilung habe, biete eine gute Voraussetzung für die fachliche Grundlage neuer Mitarbeiter, erklärte Schubert anläßlich des Ausbaus. Nebenbei habe der Großraum der Stadt in Mähren eine lange Tradition in der Entwicklung und Herstellung von Automobilscheinwerfern. Das neue Vertriebs- und Entwicklungsbüro im chinesischen Shanghai war eine strategische Entscheidung, um näher bei Kunden wie zum Beispiel SGM und Volvo zu sein.

2020 hatte ZKW eine Finanzierung der Europäischen Investitionsbank (EIB) über 150 Millionen Euro erhalten. ZKW verfügt über Standorte in Österreich (Wieselburg und Wiener Neustadt) sowie in der Slowakei, in Tschechien, China, Indien, Korea, Mexiko und in den USA. Im Jahr 2020 beschäftigte der Konzern 10.000 Mitarbeiter und erwirtschaftete 1,03 Mrd. Euro Umsatz