Großprojekt : Lagerstätte für Kupfer und Gold um Milliarden vergrößert

Oyu Tolgoi, Lagerstätte für Gold und Kupfer in der Mongolei
© YouTube/Oyu Tolgoi

Nach langem Tauziehen gibt es einen Durchbruch für das Milliardenprojekt einer Expansion von Oyu Tolgoi, der großen Lagerstätte für Kupfer und Gold im Süden der Mongolei. Die Regierung in Ulan Bator und der australisch-britische Bergbaukonzern Rio Tinto erzielten eine Einigung über das Vorhaben mit einem Umfang von 6,93 Milliarden US-Dollar (6,13 Milliarden Euro).

Turquoise Hill, Tochterunternehmen von Rio Tinto, wird als Teil der Abmachung auf 2,4 Milliarden US-Dollar an Schulden der Mongolei verzichten. Mit der Vereinbarung kann die nächste Phase der Förderung mit unterirdischen Arbeiten eingeleitet werden. "Dieser Schritt erschließt den wertvollsten Teil des Bergwerkes", teilt Rio Tinto mit.

Mit anhaltender Produktion werde in der ersten Hälfte des nächsten Jahres gerechnet. Oyu Tolgoi ist eine der größten Gold- und Kupferlagerstätten der Welt. Die Mongolei hält 34 Prozent der Anteile an der Grube, während Rio Tinto über das in Kanada gelistete Unternehmen Turquoise Hill die Mehrheit von 51 Prozent besitzt.

Die mongolische Regierung hat ursprünglich bessere Bedingungen verlangt. Auch waren die Kosten gestiegen. Hinzu kamen Verzögerungen durch die Pandemie. Für den Regierungschef Luvsannamsrain Oyun-Erdene erweist sich die Mongolei mit der Einigung als "vertrauenswürdiger Partner" für Investoren. Rio Tinto-Chef Jakob Stausholm spricht von einem "Neustart in unseren Beziehungen". Historische Probleme zwischen den Partnern über das Bergbauprojekt würden damit gelöst.

"Ich habe so meine Zweifel, wie lange der Deal so hält", kommentiert hingegen der Mongolei-Kenner Julian Dierkes von der kanadischen University of British Columbia. "Für die nächste Phase wohl schon, aber auch längerfristig?" Die Regierung könne mit dem Ergebnis aber an die Öffentlichkeit treten und sagen: "Seht ihr, wir haben einen besseren Deal ausgehandelt." Und Rio Tinto könne sich jetzt an den Finanzmarkt wenden, um die weiteren Investitionen zu finanzieren.