Industriesprache : Wie wird OPC UA eingesetzt? Rosendahl Nextrom und Siemens zeigen es vor

Eine BMR 10 "Enveloping & Stacking Maschine" vom Anlagenbauer Rosendahl Nextrom.

Rosendahl Nextrom nutzt für die Kommunikation innerhalb einer Anlage und zwischen Maschinen die Profinet-Infrastruktur.

- © YouTube/ Rosendahl Nextrom

Welche Sprache spricht die industrielle Kommunikation? Für den Austausch von Signalen und Daten in Fabriken und zwischen Maschinen sind Kommunikationsprotokolle nötig, etwa Modbus oder EtherCAT.

In Produktionsanlagen werden aber oft unterschiedliche Produkte und damit auch Protokolle eingesetzt. Für produzierende Unternehmen ist es dann wichtig, dass diese miteinander kompatibel und kommunikationsfähig sind. Hier kommt OPC UA ins Spiel.

INDUSTRIEMAGAZIN KONTEXT

Machine-to-Machine-Kommunikation in der Industrie

Wie OPC UA Unternehmen wie Rosendahl Nextrom unterstützt

OPC UA ist kein Protokoll. Stattdessen handelt es sich dabei um einen Standard (IEC 62541), der unter der Verwendung der genannten OT- und IT-Protokolle den Austausch von Informationen ermöglicht. Ziel der OPC Foundation, der Organisation hinter OPC UA, ist die Ermöglichung der Interoperabilität industrieller Technologien sowie einer sicheren und robusten Kommunikation in der Produktion. Immer wieder wird OPC UA als „globale Produktionssprache“ bezeichnet.

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Warum das für die österreichische Industrie relevant ist, zeigt das Beispiel des steirischen Unternehmens Rosendahl Nextrom. Das zur Knill Gruppe gehörende Unternehmen baut Anlagen, unter anderem für die Kabel- und Drahtindustrie. Für die Kommunikation innerhalb einer Anlage und zwischen Maschinen nutzt man etwa die Profinet-Infrastruktur. In Brownfield-Anlagen sind auch andere Protokolle im Einsatz.

OPC UA ermöglicht es Rosendahl Nextrom nun, schneller und einfacher mit Geräten und Systemen unterschiedlicher Hersteller zu interagieren. Alternative Hardware muss nicht angeschafft werden.

Industrielle Kommunikation – eine eigene Sprache

Bei Rosendahl Nextrom ist Siemens als Partner im Bereich der Automatisierung an Board. Verschiedene Siemens-Komponenten werden eingesetzt, auf der eingesetzten SPS wurde seitens Siemens der OPC UA Server implementiert.

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Um die korrekte Umsetzung des Standards sicherzustellen, arbeitete man bei der Einführung von OPC UA eng mit Siemens zusammen. Für die Umsetzung konnte man auf den via GitHub (eine digitale Form der Bibliothek) verfügbaren .NET-Stack zurückgreifen.

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Bei Rosendahl Nextrom erleichtert der Einsatz von OPC UA derzeit die digitale Kommunikation. Das Unternehmen kann sich besser auf die eigenen Aufgaben konzentrieren. Viele Funktionen werden unter Einbeziehung von OPC UA interoperabel realisiert. Beispiele sind die Anbindung an MES- und ERP-Systeme, der vorausschauende Service mit Hilfe von künstlicher Intelligenz oder Berichte zur Overall Equipment Efficiency oder zum CO2-Fußabdruck.

Dieser Beitrag ist ein Auszug eines größeren Exklusiv-Artikels des Magazins FACTORY zu den Themen Produktionssprache und speziell OPC UA.