Stromerzeugung : Windenergie überholt in Österreich Gaskraftwerke

Windräder in Niederösterreich produzieren Windenergie. Besonders herausragend als Hauptumsatzträger zeigt sich der Energieversorger EVN AG mit einem Umsatz von 4,1 Mrd. €, was einem Anstieg von 69,6 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht.
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Windkraft überholt im März Gas bei der Stromerzeugung in Österreich. Mit 16,5 Prozent des Stromverbrauchs und 85,5 GWh sauberem Windstrom hat die Windenergie einen neuen Monatsrekord aufgestellt: Windkraftanlagen haben mehr Strom ins Netz eingespeist als Gaskraftwerke.

„Die Bedeutung der Windenergie für die Stromversorgung in Österreich ist besonders hoch, da der Hauptanteil der Erzeugung im Winterhalbjahr erfolgt und damit eine gute Ergänzung zum Strom aus Wasserkraft und PV ist“, sagt Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft. „Für einen raschen Windkraftausbau müssen vor allem die Bundesländer jetzt aktiv werden."

Der März brachte eine reiche Windstromernte. Insgesamt wurden im vergangenen Monat 85,5 GWh Windstrom ins Netz eingespeist. Das ist mehr als je zuvor in einem März. Damit konnte die Windenergie 16,5 Prozent des gesamten Strombedarfs in diesem Monat decken.

Zum Vergleich: Die Stromerzeugung aus Gas machte im selben Zeitraum mit 80 GWh 15,5 Prozent des Strombedarfs aus. „Dieser neue Windstromrekord zeigt einmal mehr, wie bedeutend das Potenzial der Windenergie in Österreich ist", so Moidl.

Windenergie kommt vor allem im Winter in die Gänge

Die Windenergie erreicht ihr Erzeugungsmaximum in den Wintermonaten, im Gegensatz zu den anderen erneuerbaren Energieträgern. Zwei Drittel der Produktion fallen zwischen Dezember und Mai an. Das macht die Windenergie zu einem guten Partner für Wasserkraft und Photovoltaik.

Die IG Windkraft stuft das derzeit ungenutzte Potenzial der Windenergie in Österreich als sehr hoch ein. Mit Windparks auf 2 Prozent der Fläche Österreichs könnten jährlich 83 TWh Windstrom erzeugt werden. Das ist mehr als der gesamte derzeitige Stromverbrauch in Österreich.

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Von dieser Fläche blieben zudem 99 Prozent land- und forstwirtschaftlich nutzbar. Derzeit werden nur rund 0,2 Prozent der Fläche Österreichs für die Erzeugung von Windstrom genutzt. In jedem Bundesland gibt es ein gewisses Potenzial für den Ausbau der Windkraft.

Die IG Windkraft fordert geeignete Rahmenbedingungen für den Ausbau. „Das bedeutet, neue Flächen für die Windkraftnutzung auszuweisen und ausreichend Personal in den Genehmigungsbehörden einzustellen. Darüber hinaus braucht es auf Bundesebene eine Anpassung der Marktprämien, um der geänderten wirtschaftlichen Realität der gestiegenen Anlagenpreise Rechnung zu tragen", erklärt Moidl.