Baustoffe : Wietersdorfer Gruppe übernimmt O-tek Argentina und setzt auf erneuerbare Energien

Werk Wietersdorf

Werk Wietersdorf

- © Foto Tiani

Die Kärntner Unternehmensgruppe Wietersdorfer hat 74,9 Prozent der O-tek Argentina S.A. übernommen und ist nun alleinige Eigentümerin aller O-tek Unternehmen in Lateinamerika. Dies ist Teil ihrer Strategie, die Internationalisierung voranzutreiben und das Engagement außerhalb Europas zu stärken.

Bereits im vergangenen Jahr hatte die Wietersdorfer Gruppe 100 Prozent der O-tek Internacional S.A.S. übernommen, die Produktionsstandorte in Kolumbien und Mexiko betreibt, sowie eine 25,1-Prozent-Beteiligung an der O-tek Argentina erworben. Mit der jüngsten Übernahme der restlichen Anteile an O-tek Argentina wird der nächste Expansionsschritt vollzogen.

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Ziel: CO2-neutral bis 2035

Die vollständige Kontrolle über O-tek Argentina ermöglicht der Wietersdorfer Gruppe, ihre glasfaserverstärkten Kunststoffrohre (GFK) im brasilianischen Markt zu etablieren. Diese Rohre werden vor allem in Infrastrukturprojekten im Trink- und Abwasserbereich eingesetzt. Der lateinamerikanische Markt birgt enormes Potenzial: Nur die Hälfte der Haushalte ist an Kanal- und Abwassersysteme angeschlossen, und etwa 30 Millionen Menschen haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Wietersdorfer zufolge werden derzeit große Infrastrukturprojekte angestoßen.

Die Wietersdorfer Gruppe betreibt weltweit 89 Produktions- und Vertriebsstandorte in 47 Ländern. Ihre Produkte aus den fünf Geschäftsbereichen Zement & Beton, Kalk, Industriemineralien, GFK-Rohrsysteme und thermoplastische Rohrsysteme werden in mehr als 110 Ländern vertrieben.

>>> Energie AG steigt bei slowenischem Wind- und PV-Entwickler ein

Parallel dazu verfolgt die Wietersdorfer Gruppe ihr Ziel, bis 2035 CO2-neutral zu produzieren, und beteiligt sich an Projekten zur Förderung erneuerbarer Energien. Als Teil eines österreichisch-slowenischen Konsortiums ist sie zusammen mit österreichischen Energieexperten an AAE Gamit beteiligt, einem Spezialisten für erneuerbare Energieprojekte. In der slowenischen Region Primorska werden Windkraftprojekte sowie verschiedene Photovoltaikprojekte umgesetzt. Die erwartete jährliche Stromproduktion von 360 Gigawattstunden entspricht dem Bedarf von über 100.000 Haushalten.

Wietersdorfer: Expansion nach Lateinamerika
Wietersdorfer: Expansion nach Lateinamerika - © Wietersdorfer Gruppe

Zusammen mit der Energie AG Oberösterreich und der Ökoenergie-Gruppe aus Wolkersdorf trägt die Wietersdorfer Gruppe maßgeblich zur Umsetzung der Pläne von AAE Gamit bei. Neben finanziellen Mitteln bringen die neuen Partner auch ihr Fachwissen ein. Die Entsendung von Julian Ladinig als zweiten Direktor der AAE Gamit unterstreicht dieses Engagement.

„Die Beteiligung an AAE Gamit stellt für unsere Unternehmensgruppe einen weiteren wichtigen Meilenstein bei der konsequenten Umsetzung des grünen Transformationsprozesses dar“, sagt Michael Junghans, CEO der Wietersdorfer Gruppe. „Damit unterstreichen wir einmal mehr unsere Anstrengungen im Ausbau erneuerbarer Energiequellen“, so Junghans. Die Wietersdorfer Gruppe setzt verstärkt auf Photovoltaikanlagen, insbesondere in Spanien und Slowenien, aber auch in den USA, wo eine PV-Anlage künftig ein Drittel des Energiebedarfs decken wird. Die CO2-Reduktion durch den Einsatz CO2-armer Energieträger und die Reduktion fossiler Brennstoffe bleibt ein zentraler Schwerpunkt. Die Projekte der AAE Gamit fügen sich nahtlos in die Strategie der Wietersdorfer Gruppe ein.

Die Windkraft Branche schreibt derzeit noch hohe Verluste, obwohl sie als erneuerbare Schlüsseltechnologie in der #Energiewende zählt. Warum verdient die Branche angesichts dieser nahezu perfekten Marktbedingungen eigentlich kein Geld? Industriekonjunktur am Boden: Umsätze im März um 18% niedriger als im Vorjahr. Und Big Data in der Fabrik: Produktionsoptimierung und Effizienz durch Statistik und Datenanalyse.