Papierindustrie : Weniger Umsatz für Heinzel Group: Wird deutscher Standort geschlossen?

Heinzel Group: Eine Stilllegung der deutschen Tochter Raubling mit 165 Mitarbeitern wird in Erwägung gezogen

Heinzel Group: Eine Stilllegung der deutschen Tochter Raubling mit 165 Mitarbeitern wird in Erwägung gezogen

- © Raubling

Der Papierhersteller Heinzel, zu dem auch die Werke in Laakirchen und Steyrermühl gehören, erzielte im Jahr 2023 einen Umsatz in Höhe von 2,2 Milliarden Euro. 2022 wurden 2,7 Milliarden Euro erwirtschaftet. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen beträgt 116,5 Millionen Euro (2022: 287,5 Millionen Euro). Vorstandsvorsitzender Sebastian Heinzel sprach von einem "nicht einfachen Jahr": Die Nachfrage ist massiv eingebrochen. Hinzu kamen ein Preisverfall bei allen Zellstoffsorten sowie hohe Kosten für Altpapier, Holz und Energie.

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- © Industriemagazin

Schließt Heinzel den Standort in Deutschland?

Die Gruppe produziert Marktzellstoff, Verpackungs- und Magazinpapiere an fünf Standorten in Österreich, Deutschland und Estland und handelt weltweit mit Zellstoff, Papier, Altpapier und Verpackungslösungen. Die Geschäftsführung am deutschen Standort in Raubling hat sich bereits dazu entschlossen, mit dem Betriebsrat Gespräche über eine mögliche Schließung des Standorts zu führen. Die Situation vor Ort sei auch in diesem Jahr von einem anhaltend schwierigen Marktumfeld und herausfordernden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen geprägt, heißt es in der Mitteilung. Von der Schließung wären 165 Mitarbeitende betroffen. Eine außerplanmäßige Abschreibung auf das Anlagevermögen ist im Ergebnis 2023 bereits enthalten.

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Die Papierfabrik Steyrermühl gehört seit 1. Januar zur Heinzel Group. Wie das Unternehmen mitteilt, verläuft der Umbau der PM6 am Standort planmäßig und die Produktion von Kraftpapieren wird wie angekündigt im Mai 2024 aufgenommen. Bereits im März 2023 wurde das Eigentum an einer stillgelegten Papiermaschine für grafische Papiere in Steyrermühl von UPM an die Heinzel Group übertragen. Ein Umbauprojekt ist bereits weit fortgeschritten. Nach Abschluss des Umbaus, der für das zweite Quartal 2024 geplant ist, wird die Maschine jährlich bis zu 150.000 Tonnen braune und weiße Kraftpapiere mit niedrigem Flächengewicht produzieren, die unter der etablierten Marke Starkraft vertrieben werden. Mit Jahresbeginn hat Heinzel nun auch das Sägewerk Steyrermühl, ein Biomasse- und Reststoffkraftwerk sowie weitere Anlagen übernommen. Steyrermühl soll für die benachbarte Papierfabrik Laakirchen und die Region zu einem Versorgungszentrum für Wärme und erneuerbare Energie ausgebaut werden. Geplant ist, ein zweites Kraftwerk und eine Dampfleitung zu errichten sowie das Fernwärmenetz auszubauen.

„Unsere geplanten Investitionen sichern nicht nur eine nachhaltige Zukunft für Steyrermühl und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sondern helfen auch der gesamten Heinzel Group, den Einsatz fossiler Brennstoffe zu reduzieren und unsere ehrgeizigen Klimaziele zu erreichen“, erklärt CEO Sebastian Heinzel.

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