Krise Autoindustrie VW : VW trotzt Chip-Krise: Produktion an allen Standorten bleibt stabil – vorerst
Trotz anhaltender Chipengpässe rechnet Volkswagen auch in der kommenden Woche nicht mit Produktionsunterbrechungen.
- © Volkswagen AGTrotz anhaltender Chipengpässe rechnet Volkswagen auch in der kommenden Woche nicht mit Produktionsunterbrechungen. „Nach heutigem Stand sei die Produktion auch in der kommenden Woche an allen deutschen Standorten abgesichert“, teilte der Konzern in Wolfsburg mit. Dies gelte ebenso für die Marken Audi, Porsche und VW Nutzfahrzeuge, wie ein Sprecher auf Nachfrage erklärte.
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Wie sich die Situation darüber hinaus entwickelt, lasse sich derzeit jedoch nicht sicher einschätzen. „Vor dem Hintergrund der dynamischen Lage können kurzfristige Auswirkungen auf das Produktionsnetzwerk des Volkswagen-Konzerns jedoch weiterhin nicht grundsätzlich ausgeschlossen werden“, so der Sprecher weiter.
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Volkswagen-Chef warnt: Chipkrise bleibt riskant – doch Werke laufen weiter
Deutlicher äußerte sich Konzernchef Oliver Blume im Gespräch mit der Zeit: „An allen deutschen Standorten des Konzerns ist die Produktion nach heutigem Stand bis zum 4. November abgesichert“, sagte er. „Dennoch ist die Lage kritisch.“
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Obwohl die Branche stark von Halbleitermangel betroffen ist, blieb Volkswagen bisher von Produktionsstillständen verschont. „Der Lieferengpass beim niederländischen Chip-Hersteller Nexperia hat bisher keine Auswirkungen auf die Produktion in den deutschen Werken des Volkswagen-Konzerns gehabt“, betonte der Sprecher. In der aktuellen Woche habe an allen deutschen Standorten die Fertigung wie geplant stattgefunden. Lediglich am Freitag ruht in Niedersachsen und Sachsen wegen des Feiertags die Produktion.
Chip-Streit mit China: Nexperia-Lieferstopp trifft Autoindustrie – VW reagiert
Noch eine Woche zuvor hatte der Konzern vor möglichen kurzfristigen Produktionsausfällen gewarnt. Hintergrund sind Lieferschwierigkeiten beim Chipzulieferer Nexperia. „Der Volkswagen-Konzern steht weiterhin in engem Kontakt mit seinen Zulieferern und prüft weiterhin alternative Beschaffungsmöglichkeiten, um mögliche Auswirkungen auf seine Lieferkette zu minimieren“, erklärte der Sprecher.
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Die Probleme bei Nexperia traten auf, nachdem die niederländische Regierung die Kontrolle über das Unternehmen, das einer chinesischen Muttergesellschaft gehört, übernommen hatte. In Reaktion darauf stoppte China die Ausfuhr von Nexperia-Produkten, darunter auch Chips für die Automobilindustrie – ein weiterer Ausdruck des aktuellen Handelskonflikts zwischen China und den USA.
Volkswagen ist laut eigener Aussage nicht direkt, aber indirekt von den Lieferschwierigkeiten betroffen. „Das niederländische Unternehmen Nexperia ist kein direkter Zulieferer des Volkswagen-Konzerns“, erklärte der Sprecher. „Einige Komponenten von Nexperia werden jedoch in Fahrzeugteilen verwendet, mit denen der Volkswagen-Konzern von seinen direkten Zulieferern beliefert wird.“ Auch andere Hersteller und Zulieferer spüren die Folgen der Situation bei Nexperia.