Zulieferer-Industrie : Umstrukturierung bei Schwarzmüller: Wolfgang Muhri neuer CEO

Wolfgang Muhri ist neuer CEO bei Schwarzmüller

Wolfgang Muhri ist neuer CEO bei Schwarzmüller

- © Schwarzmüller

In der Chefetage des Fahrzeugbauers Schwarzmüller mit Sitz in Freinberg bei Schärding ist es zu einem weiteren personellen Wechsel gekommen: Seit Anfang März ist Wolfgang Muhri neuer CEO der Gruppe. Der bisherige COO Thomas Biringer, der die Funktion des CEO interimistisch übernommen hatte, hat das Unternehmen nach nur einem Jahr wieder verlassen. Finanzvorstand Daniela Lorenzer und CSO Maik Spindler - beide ebenfalls erst seit kurzem im Amt - bilden den Rest des dreiköpfigen Vorstands, hieß es am Donnerstag in einer Aussendung. Biringer wechselt zum Leondinger Feuerwehrausrüster Rosenbauer, wo er die Produktion schneller und effizienter machen soll.

„Ich habe hohe Erwartungen an diese neue Geschäftsführung. Die Umstrukturierung des Unternehmens am Ende der Corona-Krise ist gelungen, wie das positive Ergebnis 2023 zeigt. Jetzt konzentrieren wir uns wieder ganz auf unsere Fahrzeuge und ihren Absatz“, betonte die Aufsichtsratsvorsitzende und Alleineigentümerin Beate Paletar. Von 2005 bis 2012 war sie selbst in der operativen Geschäftsführung tätig. Vor rund einem Jahr hat sie den Zulieferer von ihrem Vater, Wilhelm Schwarzmüller, übernommen.

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Schwarzmüller hatte 2023 einen Umsatz von rund 390. Millionen Euro erwirtschaftet, um 56. Millionen Euro weniger als 2022. Nach roten Zahlen 2022 soll das Ergebnis aber wieder positiv ausfallen. Sparmaßnahmen vor allem im Personalbereich hätten gegriffen, hieß es zuletzt. Für Alleineigentümerin und Aufsichtsratsvorsitzende Beate Paletar ist nach dem Vorstandsumbau "die Restrukturierung gelungen", wie sie am Donnerstag bekräftigte.

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- © Industriemagazin

Vier-Tage-Woche um Kosten zu sparen

Muhri, geboren 1972, bringt Branchenerfahrung mit: Er war beim Landmaschinenhersteller Vogel & Noot sowie bei den Zulieferern Magna Steyr und ZKW in führenden Managementpositionen tätig. Er sieht Schwarzmüller gerüstet - "mit gut aufgestellten Produktionsstandorten, der breiten Fahrzeugpalette aus einer Hand und Innovationskraft bei Nachhaltigkeit und Leichtbau".

Der oberösterreichische Fahrzeugbauer rechnet für das Jahr 2023 trotz eines Rückgangs bei Umsatz und Produktion mit einem positiven Ergebnis, das allerdings (noch) nicht in Zahlen kommuniziert wurde. Der Umsatz sank im Vergleich zu 2022 um 56. Mio. Euro auf 390. Mio. Euro, die Zahl der produzierten Fahrzeuge um 2.999 auf 7.600. Sparmaßnahmen vor allem im Personalbereich hätten Wirkung gezeigt. 2022 war Schwarzmüller in die Verlustzone gerutscht.

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Konkret sei im Jahr 2023 an den Standorten in Österreich auf freiwilliger Basis die Vier-Tage-Woche eingeführt worden, hieß es. "Erhebliche Kosteneinsparungen" habe es in Deutschland durch die Umstellung auf Kurzarbeit gegeben, in Ungarn sei die Zahl der Mitarbeiter um 30 Prozent reduziert worden, teilte das Unternehmen mit. Zudem habe man die Vertriebsstruktur neu organisiert und wolle durch "Insourcing-Strategien" die Abhängigkeit von externen Lieferanten reduzieren. Den Umsatzrückgang von 446 Millionen Euro (2022) auf 390 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2023 begründete die Schwarzmüller Gruppe unter anderem mit "schwierigen Marktbedingungen und den Herausforderungen durch diverse Lieferkettenprobleme".

Schwarzmüller produziert 150 verschiedene Fahrzeugtypen, darunter mehr als 100 Anhänger für Bau und Infrastruktur, und beschäftigte 2023 in der Gruppe rund 2.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.