Investitionen : Standort Österreich: Bosch investiert stark in Forschung und Entwicklung

Robert Bosch AG, Bosch KI, Künstliche Intelligenz, Industrie.

Bosch investiert in Österreich verstärkt in Forschung und Entwicklung

- © Bosch

Der Technologieriese Bosch baut seine Präsenz in Österreich weiter aus: Im vergangenen Jahr erhöhte das Unternehmen seinen Personalbestand um fünf Prozent auf fast 3.300 Mitarbeiter. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf dem Bereich Forschung und Entwicklung, in den zuletzt rund 440 neue Stellen geschaffen wurden. Dies verkündete Helmut Weinwurm, der Geschäftsführer der Robert Bosch AG und Vertreter der Bosch-Gruppe in Österreich, bei einer Pressekonferenz am Mittwoch in Wien.

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Laut Bosch stellen die vergleichsweise hohen Lohnabschlüsse in Österreich kein wesentliches Hindernis dar. "Personalkosten sind nicht alles", erklärte Peter Kalt, der Leiter der Abteilung für Forschung und Entwicklung. Er räumte ein, dass die Lohnkosten in Ländern wie Indien natürlich geringer seien, jedoch profitiere man in Österreich von einem hohen Ausbildungsniveau an Universitäten, Fachhochschulen und HTLs. Zudem sei die Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen sehr effektiv. Insgesamt seien die Entwicklungskosten in Österreich sogar niedriger als in Deutschland.


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- © Industriemagazin

"Topliga bei F&E"

Bosch ist seit über einem Jahrhundert, genau seit 125 Jahren, in Österreich aktiv und hat im Jahr 2023 einen Umsatz von etwa 1,4 Milliarden Euro erzielt. Trotz eines leichten Rückgangs im Vergleich zum Vorjahr bleibt die Firma auf Wachstumskurs, insbesondere im Innovationssektor. Die gesamte Bosch-Gruppe hat ihren Umsatz im Vorjahr um 3,8 Prozent auf 91,6 Mrd. Euro gesteigert.

Die Investitionen in Forschung und Entwicklung in Österreich stiegen um 16 Prozent auf 190 Millionen Euro an. "Mit einer Forschungsquote von 14 Prozent spielt Österreich in der absoluten Topliga bei F&E", sagte Weinwurm. "Zudem haben wir im Vorjahr Investitionen in Höhe von 22 Mio. Euro getätigt, das ist eine Steigerung von 46 Prozent." Diese Mittel flossen vorrangig in die Erweiterung der Infrastrukturen des Werks in Hallein und des Linzer Engineering Centers. Für die nahe Zukunft plant Bosch, weitere 28 Millionen Euro in den Ausbau der Wasserstoff-Infrastruktur in Linz zu investieren, was die Bedeutung Österreichs als Innovationshub innerhalb der Bosch-Gruppe unterstreicht.

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Im Fokus der Entwicklungsprojekte von Bosch in Österreich stehen innovative Technologien rund um die Wasserstoffwirtschaft, darunter Elektrolyse-Stacks zur Wasserstoffherstellung, Brennstoffzellen-Antriebe sowie Komponenten für Wasserstoff-Tankstellen bis hin zu für Wasserstoff geeigneten Industriekesseln. Zudem treibt das Unternehmen Engineering-Projekte im Bereich der Mobilitätstechnik voran, einschließlich vernetzter Mobilitätslösungen und fortgeschrittener Elektrik/Elektronik-Architekturen in modernen Fahrzeugen.

Helmut Weinwurm prognostiziert, dass Wasserstoff ab etwa 2027 oder 2028 eine wichtige Rolle im Verkehrssektor spielen könnte, insbesondere bei Nutzfahrzeugen und Schiffen, sowie generell in Anwendungen, die Großmotoren erfordern. Die Verwendung von Wasserstoff in Pkws sei technisch möglich, hänge jedoch entscheidend vom Ausbau der notwendigen Infrastruktur ab. Im Bereich der Raumwärme sieht Weinwurm allerdings keine Zukunft für Wasserstoff. Stattdessen betont er die fortgesetzte Bedeutung von Gasthermen unter den Marken Bosch und Buderus. "Wärmepumpen alleine werden nicht reichen", erklärt Weinwurm und weist darauf hin, dass insbesondere in Bestandsimmobilien die Ablösung von Gasheizungen eine Herausforderung darstellt.

"Kein konjunktureller Rückenwind"

Trotz der aktuellen konjunkturellen Herausforderungen bleibt die Geschäftsaussicht für Bosch in Österreich verhalten. "Das aktuelle Geschäftsjahr wird mindestens so herausfordernd wie 2023. Mit konjunkturellem Rückenwind ist nicht zu rechnen", erklärte Helmut Weinwurm. Bosch rechnet für 2024 mit einer stagnierenden weltweiten Fahrzeugproduktion, einem weiterhin schwachen Maschinenbau und einem Rückgang in der Bauwirtschaft. Angesichts dieser Unsicherheiten hat das Unternehmen keine konkrete Umsatzprognose für das Jahr 2024 abgegeben.

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In Österreich betreibt Bosch sechs Gesellschaften und zwölf Standorte. Die Präsenz umfasst alle vier Unternehmensbereiche: Mobility, Industrial Technology, Consumer Goods sowie Energy & Building Technology. In Wien, Linz und Hallein befinden sich internationale Kompetenzzentren für die Entwicklung von Mobilitätslösungen, ergänzt durch Produktionsstätten in Hallein, Bischofshofen, Linz und Pasching.

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