Kunststoffindustrie : Semperit steigert Nettogewinn deutlich: Optimistische Prognose für 2024

chemisches Labor von Semperit in Wimpassing

Der börsennotierte Gummi- und Kautschukkonzern hat im ersten Quartal 2024 bei stabilem Umsatz die Kosten deutlich gesenkt und den Nettogewinn verbessert

- © YouTube/ semperitgroup

Im ersten Quartal 2024 hat der an der Börse gelistete Gummi- und Kautschukhersteller Semperit trotz eines stabilen Umsatzes die Kosten deutlich reduziert und seinen Nettogewinn von 0,4 Millionen auf 3,6 Millionen Euro gesteigert. Laut einer Mitteilung von Semperit-CEO Karl Haider am Mittwoch bekräftigt das Unternehmen damit seine Jahresprognose und ist auf einem guten Weg, das EBITDA im Jahr 2024 auf etwa 80 Millionen Euro zu erhöhen.

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Nach einer strategischen Neuausrichtung im vergangenen Jahr bedient die Semperit-Gruppe mit ihren zwei Sparten – Semperit Industrial Applications (SIA) und Semperit Engineered Applications (SEA) – nun ausschließlich Industriekunden. Im ersten Quartal erzielte der Konzern einen Umsatz von 176,0 Millionen Euro, ein leichter Rückgang um 0,2 Prozent.

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- © Industriemagazin

Kostensenkungsprogramme wirken

Die Entwicklung innerhalb der Sparten fiel unterschiedlich aus: Die SIA-Sparte (Schläuche und Profile) verzeichnete weniger Verkäufe und einen Umsatzrückgang von 25 Prozent auf 74,5 Millionen Euro. Dagegen konnte die SEA-Division (Formteile, Förderbänder und Rico bzw. Flüssigsilikon) ihren Umsatz um 31,7 Prozent auf 101,5 Millionen Euro steigern, wobei allein auf Rico 24,3 Millionen Euro entfielen. Nach dem Erwerb des oberösterreichischen Flüssigsilikon-Spezialisten Rico und dem Verkauf der Medizinsparte im vorherigen Jahr, berichtet Semperit von einer erfolgreichen Umsetzung der Kostensenkungsprogramme, die bereits eine Einsparung von 9,9 Millionen Euro erbracht haben, wovon 4,1 Millionen Euro auf das erste Quartal 2024 entfallen. Das steuerbereinigte Ergebnis aus fortgeführten Geschäftsbereichen verbesserte sich auf 5,0 Millionen Euro.

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Semperit hat bedeutende Fortschritte beim Abschluss des Verkaufs seines restlichen Medizingeschäfts gemacht. Nach dem Verkauf des größten Teils des Handschuhgeschäfts an Harps im Jahr 2023 und der Übernahme der Produktion von Operationshandschuhen bis 2028 hat Semperit Ende März 2024 einen Mitbenützungsvertrag mit Harps unterzeichnet. Dieser Vertrag ermöglicht es Harps, bestimmte Immobilien am Produktionsstandort Wimpassing nach dem endgültigen Kauf des Handschuhgeschäfts zu nutzen. Semperit erwartet den Abschluss dieser Transaktion innerhalb der nächsten 12 Monate. In der Bilanz wird das Surgical Operations-Geschäft als eingestellter Bereich geführt, was das Gesamtergebnis mit -1,4 Millionen Euro belastet.

Im ersten Quartal 2024 erhöhte sich das auf die Aktionäre der Semperit AG Holding entfallende Ergebnis je Aktie auf 0,18 Euro, verglichen mit 0,02 Euro im Vorjahr. Die Mehrheit der Anteile hält die B&C Privatstiftung. Das EBITDA stieg um 9,4 Prozent auf 23,0 Millionen Euro, während das EBIT um 15,1 Prozent auf 11,6 Millionen Euro zurückging. Der Free Cashflow, der finanzielle Überschuss nach Zinszahlungen, der für Wachstumsinvestitionen, Dividenden und die Tilgung von Fremdkapital verwendet wird, betrug im ersten Quartal 3,5 Millionen Euro, im Vergleich zu 6,9 Millionen Euro im Vorjahr.

Semperit AG Kunststoff Kunststoffindustrie Wimpassing
Firmengebäude der Semperit AG in Wimpassing im Schwarzatale. - © Semperit AG

Semperit-Mutter sucht neue Partner

Die B&C Gruppe ist für ihre Kernbeteiligungen bei Semperit auf der Suche nach neuen Partnern. Dieser Schritt ist Teil einer strategischen Neuausrichtung der Holding, die darauf abzielt, ihr Portfolio zu optimieren und sich auf andere Kernbereiche zu konzentrieren. Der Verkauf soll durch eine Kombination aus direkten Verhandlungen mit potenziellen Käufern und möglicherweise einer öffentlichen Ausschreibung erfolgen, um einen fairen und transparenten Prozess zu gewährleisten. Ziel ist es, einen Käufer zu finden, der die zukünftige Entwicklung von Semperit unterstützt und gleichzeitig einen angemessenen finanziellen Ertrag für die B&C-Holding sicherstellt. Der genaue Zeitplan und die Details des Verkaufsprozesses werden derzeit noch finalisiert.

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