Automobilindustrie : Schaeffler: Ukraine-Krieg macht Prognose unmöglich

Schaeffler Headquarter
© Schaeffler

Der deutsche Auto- und Industriezulieferer Schaeffler verzichtet wegen des Kriegs in der Ukraine auf eine Prognose. Es sei derzeit nicht möglich, eine fundierte Vorhersage für das Geschäftsjahr 2022 abzugeben, teilte das Unternehmen am Dienstag mit.

"In dieser nie da gewesenen Situation ist es zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich abzuschätzen, wie sich der Konflikt entwickeln und welche wirtschaftlichen und geopolitischen Auswirkungen er in der Folge noch auf die Lieferketten insbesondere auch auf Kundenseite, die globale Automobil- und Industrieproduktion, die Frachtraten, die Rohstoff- und Energiepreise, die Inflation und die globale BIP-Entwicklung haben wird", hieß es zur Begründung. Schaeffler werde die weitere Entwicklung und die direkten und indirekten Auswirkungen genau beobachten und einen Ausblick geben, sobald das möglich sei.

Schaeffler wäre bei weitem nicht der einzige Zulieferer der Automobilindustrie, der vom Russland-Ukraine-Krieg betroffen wäre. Die Preiserwartungen der Autohersteller sind aufgrund von Zulieferproblemen teilweise stark gestiegen. Laut Ifo-Institut kletterte der Saldo auf 76,7 Punkte, nach 21,3 im Jänner. Alle Autobauer melden einen Mangel an Vorprodukten. "Dieser Mangel hat sich durch die aktuelle Lage in der Ukraine sprunghaft verschärft", hieß es.

Lieferschwierigkeiten bei Kabelbäumen aus der Ukraine behindern etwa die Produktionen des gesamte MAN-Verbunds, für den Steyr Automotive Auftragsfertigung macht.

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Im vergangenen Jahr steigerte Schaeffler den Umsatz währungsbereinigt um 9,7 Prozent auf rund 13,9 Milliarden Euro. Der Betriebsgewinn verbesserte sich auf knapp 1,3 Mrd. Euro von 798 Mio. Euro vor Jahresfrist, die Ebit-Marge lag bei 9,1 Prozent nach 6,3 Prozent 2020. Wesentliche Treiber hierfür seien die weitere Verbesserung des Ergebnisses im Industriegeschäft sowie in der Autosparte gewesen. Zudem zeigten Sparmaßnahmen ihre Wirkung. (apa/red)