Unternehmenszahlen : Sattes Umsatzplus für AVL DiTest

Smoke from the car exhaust on the road

AVL DiTest: Gute Geschäfte mit Abgasmessung

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Die Grazer AVL DiTest hat das Geschäftsjahr 2021 nach einer Delle 2020 mit einem Umsatzrekord von 71,5 Mio. Euro abgeschlossen und damit trotz Corona-Pandemie um fast 40 Prozent zugelegt, teilte das Unternehmen am Donnerstag in einer Aussendung mit. 2019 lag man noch bei 57 Mio. Euro Umsatz, doch dann folgte 2020 ein Rückgang um 9,8 Prozent auf 51,4 Mio. Euro. Mit dem neuen Rekord scheint die Pandemie überwunden.

Lieferengpässe und lange Lieferzeiten waren für Unternehmen im Jahr 2021 eine Herausforderung und hätten auch AVL DiTest beschäftigt: "Etablierte Rituale, die schnelles entschlossenes Handeln ermöglichen, und gegenseitiges Vertrauen sind in Ausnahmesituationen besonders wichtig", führte Gerald Lackner, Geschäftsführer von AVL DiTest, als Grund für den Erfolg trotz Krise an. Das Unternehmen installierte ein crossfunktionales Fokusteam, in dem der Beschaffungsprozess unter Einbeziehung aller Disziplinen gesteuert wurde. Darauf basierend seien rasches und wirkungsvolles Handeln möglich gewesen. Hinzu komme: "Lösungen rund um die Elektromobilität bleiben ein wichtiger Faktor für den Erfolg."

Umsatztreiber war somit die Elektromobilität, wo sich deutliche Zuwächse abzeichnen würden, hieß es in der Aussendung. "Im Vergleich zum Jahr 2020 wurde mit Lösungen für Elektro- und Hybridfahrzeuge im vergangenen Jahr doppelt so viel Umsatz erwirtschaftet." Zu den Kunden zählt etwa der Volkswagen-Konzern. AVL DiTest entwickelt aber auch unter anderem Lösungen zur Messung der Anzahl von Rußpartikeln im Abgas, damit Prüforganisationen und Kfz-Werkstätten etwa für strengere Gesetzgebungen gerüstet sind. Man behalte sowohl alternative Antriebstechniken als auch die klassische Abgasmesstechnik im Blick, so Lackner.

AVL DiTest ist Teil der AVL-Gruppe. Das Unternehmen beschäftigt gemeinsam mit den internationalen Tochtergesellschaften 331 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Mit zwei eigenen, akkreditierten Kalibrierlaboren und anderen Entwicklungen gilt das österreichisch-deutsche Kfz-Diagnose- und Messtechnik-Unternehmen laut eigenen Angaben als technologischer Vorreiter. Die Forschungs- und Entwicklungsquote liegt bei 14 Prozent. Prüforganisationen wie Dekra oder TÜV sowie Automobilhersteller, darunter VW, BMW, Jaguar Land Rover, PSA, der Daimler-Konzern und der österreichische Motorradhersteller KTM, beziehen Produkte aus Graz und der Niederlassung in Cadolzburg in Deutschland. E-Mobility, Kfz-Diagnose, Messtechnik, Klimaservice und Abgasuntersuchung sind die bedeutenden Geschäftsfelder von AVL DiTest.

Erfolg durch Innovation

Der Erfolg der AVL DiTest basiert aber auch an ihrer Innovationsbereitschaft. Erst heuer hat das Unternehmen ein Partikelzählgerät, das nicht nur Diesel-, sonder auch Benzinpartikel erfasst. In den Niederlanden wurde die Technologie bereits zugelassen.

Die Kernkomponenten des AVL DiTest Counter, das auf dem „zukunftssicheren“ und ohne toxische Betriebsmittel arbeitenden Messprinzip Advanced Diffusion Charging beruht, hat das Unternehmen eigenen selbst entwickelt.

Der Rußpartikelausstoß wird am Endrohr gemessen, die Werte kabellos an das Servicegerät übertragen. Neben einer Partikelmessung an dieselbetriebenen Fahrzeugen ist der Counter auch für entsprechende Messungen an tendenziell kleinere Partikel emittierenden Benzinern vorbereitet. Derzeit sind solche Messungen aber nicht vorgeschrieben.

Das von AVL DiTest entwickelte System ist für moderne per Diesel betriebene Fahrzeuge, geeignet, also ab Euro 5 aufwärts. Die Abgaswerte an älteren Dieselfahrzeugen werden nach wie vor mit Hilfe der Trübungsmessung erfasst.