Bilanzen : RHI Magnesita: "Unsere Auftragsbücher sind gut"

RHI Magnesita steigert den Umsatz um fast 33 Prozent.

RHI Magnesita steigert den Umsatz um fast 33 Prozent.

- © RHI Magnesita

Der börsennotierte österreichisch-brasilianische Feuerfestkonzern RHI Magnesita ist trotz stark gestiegenen Kosten im ersten Halbjahr 2022 deutlich gewachsen. Höhere Kosten habe man an die Kunden weitergeben können und somit die Margen einigermaßen konstant halten können, meinte der CEO der Gruppe, Stefan Borgas, im APA-Gespräch.

Der Umsatz stieg um 32,8 Prozent (währungsbereinigt: 25 Prozent) auf 1,59 Mrd. Euro, das bereinigte EBITA lag mit 188 Mio. Euro 47 Prozent (währungsbereinigt: 38 Prozent) über dem Niveau der Vorjahresperiode. Unter dem Strich stand ein Nettogewinn von 104,3 Mio. Euro. Pro Aktie waren dies 2,06 Euro, nach 2,01 Euro im ersten Halbjahr 2021.

Die Ziele für das laufende Jahr bleiben unverändert. "Unsere Auftragsbücher sind gut bis in den Herbst hinein", so Borgas. Ein Blick darüber hinaus sei aber aufgrund der unsicheren Lage nur schwer möglich.

Große Sorgen mache sich Borgas im Hinblick auf mögliche Engpässe bei der Gasversorgung. "Wir investieren derzeit über sechs Millionen Euro in unsere hauptsächlich österreichischen Standorte, aber auch in Deutschland, um ein bisschen unabhängiger vom Gas zu werden", erklärte er im APA-Gespräch. Dadurch erhoffe man sich 20 bis 30 Prozent an Gasmengen durch andere Brennstoffe zu ersetzen.

Energie sparen will man bei RHI Magnesita auch, indem man vermehrt Feuerfestprodukte recycelt, erklärt Borgas. Im Juni habe die Recyclingquote des Unternehmens bei über 10 Prozent gelegen. Dieser Wert soll auch in Zukunft noch weiter gesteigert werden, sagte der CEO der Gruppe.

Das stärkste Umsatzwachstum erlebte RHI Magnesita im ersten Halbjahr in den Märkten Indien (+41 Prozent) und China (+32 Prozent). In China, wo der Markt eigentlich schrumpfe, profitiere man von einer "dramatischen Umstellung" bei Kunden in der Stahlindustrie von alten, schmutzigen auf saubere Werke. Insgesamt dürfte Indien laut Borgas aber der wichtigste Wachstumsmarkt von RHI Magnesita bleiben.

In der Ukraine habe man in den Regionen, in denen derzeit kein Krieg herrscht, das Geschäft auf niedrigem Niveau wieder aufgenommen. In Russland stünden aber viele Kunden auf den Sanktionslisten, weshalb es hier keine Aktivität mehr gebe.