Geschäftszahlen : Rekordumsatz – Holcim lässt sich nicht von Russland belasten

Zementproduktion bei Holcim
© YouTube/ Raffael Greminger

Preiserhöhungen und Zukäufe haben dem Zementkonzern Holcim im ersten Quartal 2022 Schub verliehen. Der Umsatz stieg von Jänner bis März um ein Fünftel auf den Rekordwert von 6,44 Milliarden Franken (6,2 Mrd. Euro), wie Holcim am Freitag mitteilte. Der bereinigte operative Gewinn (wiederkehrendes Ebit) kletterte um 16,3 Prozent auf 614 Mio. Franken.

Holcim ist ein Schweizer Konzern, dem der österreichische Zementhersteller Lafarge Perlmooser zu 100 Prozent gehört. Ebenfalls zu Holcim gehört das Unternehmen Perlmooser Beton, das in Österreich acht Transportbetonwerke hat.

Analysten hatten einer Umfrage des Schweizer Unternehmens zufolge im Durchschnitt ein operatives Ergebnis von 443 Mio. Franken und einen Umsatz von 6,1 Mrd. Franken erwartet. Der Konzern hob jetzt den Umsatzausblick an. Für das Gesamtjahr peilt Holcim nun ein Wachstum von mindestens 8 Prozent auf vergleichbarer Basis an. Bisher hatte der Konzern ein Plus von mehr als 6 Prozent in Aussicht gestellt.

Holcim hat sich bereits aus Russland zurückgezogen. Ein Sprecher erklärte, man habe mit der Suche nach einem Käufer für das Russland-Geschäft begonnen, wie Ende März mitgeteilt wurde. Bereits zwei Wochen zuvor wurden Investitionen in das Land gestoppt.

Einen großen Wegbruch würde der Verkauf nicht bedeuten. In Russland beschäftigt der Konzern rund 1.000 Mitarbeiter. Das Geschäft macht weniger als ein Prozent des Umsatzes aus.

Zum zeitlichen Rahmen eines Verkaufs wollte er sich nicht äußern. Auch, ob ein Buchwertabschreiber vorgenommen werden muss, ist bislang nicht bekannt. Ein Verkauf muss jedenfalls von den russischen Behörden bewilligt werden. (apa/red)