IMD-Ranking : Österreichs Wettbewerbsfähigkeit deutlich gesunken

Der Standort Österreich verliert in einem internationalen IMD Ranking weiter an Wettbewerbsfähigkeit.
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Österreich ist 2022 im Wettbewerbsfähigkeit-Ranking der Lausanner Wirtschaftshochschule IMD auf Rang 20 unter 63 Ländern zurückgefallen. 2020 hatte es eine Verbesserung auf Platz 16 gegeben, 2021 schon einen Rückgang auf 19. Besonders schlecht schneidet Österreich bei der Effizienz der Regierung ab, wo es einen Absturz von Rang 25 auf 34 gab. Unter den vier Kategorien bewertet IMD die Infrastruktur mit Rang 10 noch relativ am besten. 333 Kriterien werden herangezogen.

Platz eins ging heuer erstmals an Dänemark, das sich von Rang drei weg verbesserte und die Schweiz auf den zweiten Platz verdrängte. Singapur stieg von fünf auf drei auf. Dänemark sei das digital fortschrittlichste Land der Welt, verfüge über einen agilen Unternehmenssektor und lege großen Wert auf Nachhaltigkeit, schreibt das IMD laut Nachrichtenagentur sda. Das Land belege in der Studie im Bereich Leistungsfähigkeit der Firmen sowie in den Subkomponenten Produktivität und Unternehmensführung die Spitzenplätze.

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Starke Verschiebungen durch Krieg

Die Schweiz bleibt beispielhaft, wenn es um die Funktionsfähigkeit des Staats oder um die gute Infrastruktur geht. Gute Werte gibt es bezüglich Unternehmensleistung (Platz 4), während die Wirtschaftsleistung (30) vor allem aufgrund des hohen Preisniveaus traditionell schlechter abschneidet.

Störfaktoren wie die Inflation, der Ukraine-Krieg oder für die Firmen problematischen Lieferengpässe haben heuer in der Rangliste zu größeren Verschiebungen geführt. In den Top 10 rutschte Schweden von Platz zwei auf vier ab und Nachbar Finnland kletterte von elf auf acht. Die USA belegen unterdessen nach wie vor den zehnten Platz.

Der größte Sprung nach vorne in der Tabelle gelang Kroatien von 59 auf Platz 46. Die Kroaten hätten sich in allen Hauptindikatoren zur Wettbewerbsfähigkeit verbessert. Demgegenüber rutschte Neuseeland um elf Ränge auf Platz 31 ab. Schwach entwickelten sich auch große Volkswirtschaften wie Großbritannien (minus fünf Ränge) oder Indonesien (minus sieben Ränge).

Deutschland liegt weiterhin auf Rang 15, Frankreich belegt Platz 28 (29) und Italien nach wie vor gar nur Platz 41. Am Ende des Rankings liegt Venezuela hinter dem zweitletztplatzierten Argentinien.