KV Chemische Industrie 2024 : Chemische Industrie: KV-Verhandlungen erneut gescheitert

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Zum fünften Mal sind die KV-Verhandlungen in der chemischen Industrie nun gescheitert

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Die Verhandlungen über den Kollektivvertrag für die 50.000 Angestellten in der chemischen Industrie konnten auch nach der fünften Runde nicht erfolgreich abgeschlossen werden, wie aus Mitteilungen von Vertretern beider Seiten hervorgeht. Der Leiter der Arbeitgeberverhandlungen, Berthold Stöger, bemängelte die zu hohen Ansprüche der Gegenseite. Die Vertreter der Arbeitnehmer, Alfred Artmäuer von PRO-GE und Günther Gallistl von der GPA, lehnten ein Angebot ab, das unter der durchschnittlichen Inflationsrate der vergangenen zwölf Monate liegt.

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Zuletzt schlugen die Arbeitgeber eine Lohnerhöhung von 5,8 Prozent für Einkommen bis zu 4.000 Euro vor und für Gehälter darüber "eine etwas niedrigere prozentuelle Erhöhung", wie der Fachverband der chemischen Industrie bekannt gab. "Das letzte Angebot der Arbeitgeber von durchschnittlich 4,61 Prozent Lohn- und Gehaltserhöhung liegt immer noch deutlich unter der durchschnittlichen Inflationsrate der letzten 12 Monate", merkten die Arbeitnehmer-Vertreter an. Weiters kritisierten sie, dass die Arbeitgebervertreter über drei Wochen keine weiteren Verhandlungstermine anbieten. Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 6. Juni anberaumt.

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Betriebsversammlungen werden einberufen

Die Gewerkschaften, angeführt von der Produktionsgewerkschaft PRO-GE und der Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier (GPA), forderten eine Lohnerhöhung von mindestens 6,8 Prozent sowie Verbesserungen bei den Arbeitszeiten und zusätzlichen Urlaubstagen. Sie begründeten ihre Forderungen mit der anhaltend hohen Inflation und den gestiegenen Lebenshaltungskosten, die besonders die Beschäftigten in der chemischen Industrie hart treffen.

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"Wir haben uns heute die Unterstützung von Betriebsrät:innen in ganz Österreich eingeholt. Ab morgen werden neuerlich Betriebsversammlungen einberufen und anschließend gewerkschaftliche Kampfmaßnahmen beschlossen", so Artmäuer und Gallistl. "Streikdrohungen bringen uns nicht weiter und schaden allen Beteiligten in der ohnehin schon wirtschaftlich schwierigen Lage", merkte Stöger an. "Lösungen werden am Verhandlungstisch gefunden."