Kapsch-Aktien : Kapsch TrafficCom startet Kapitalerhöhung

Kapsch TrafficCom Mautanbieter

1.300.000 Aktien sollen über ein beschleunigtes book-building-Verfahren ausgegeben werden

- © Kapsch

Der Mautsystemanbieter Kapsch TrafficCom startet mit einer Kapitalerhöhung. 1.300.000 neue Aktien sollen im Rahmen eines sofort startenden "accelerated book-building"-Verfahrens heimischen und internationalen institutionellen Investoren angeboten werden, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Ein öffentliches Angebot gebe es nicht. Das Bezugsrecht der Aktionäre sei per Beschluss in der Hauptversammlung vom 6. September 2023 ausgeschlossen worden.

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Der Angebotspreis wurde mit 9,00 Euro je neuer Aktie festgesetzt. Bis zu 822.783 Aktien dürften gegen Sacheinlage (Forderung gegen die Gesellschaft) an den Mehrheitseigner Kapsch-Group Beteiligungs GmbH gehen. Die übrigen 477.217 Aktien sollen gegen Bareinlagen ausgegeben werden. Die neuen Aktien seien gewinnberechtigt für das laufende Geschäftsjahr 2023/24. Zweck der Kapitalerhöhung seien "allgemeine geschäftliche Zwecke" und die Stärkung der Eigenkapitalbasis.

Bei der Wiener Börse habe das Unternehmen die Aussetzung des Handels der Kapsch-Aktien angeregt. "Die Handelsaussetzung der Aktien soll bis zur Veröffentlichung des Ergebnisses der Transaktion andauern", heißt es in der Aussendung.

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Kapsch: "Rezession für uns kein großes Thema"

Der Firmenchef des Wiener Mauttechnologie-Anbieters Kapsch TrafficCom, Georg Kapsch, erwartet von der weltweiten Konjunkturschwäche und der Industrierezession in Österreich nur geringen Einfluss auf die Geschäftsfelder des Unternehmens. Weder im Bereich Maut noch im Bereich Verkehrsmanagement werde es große Auswirkungen geben, sagte Kapsch bei der Präsentation der Halbjahreszahlen.

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Durch die zunehmende Elektromobilität werden die Einnahmen aus der Mineralölsteuer mittelfristig sinken, erwartet Kapsch. "Die Verkehrsinfrastruktur wird gebraucht und der Staat wird sie weiter finanzieren müssen", daher werde das Thema Maut in Zukunft eine zentrale Rolle spielen. Ohne Maut werde weder die Finanzierung der Straßen noch eine effiziente Verkehrssteuerung möglich sein, ist Kapsch überzeugt. Auch beim Thema Verkehrsmanagement werde man künftig nicht sparen können, verwies Kapsch auf den "Green Deal", der eine Reduktion der Netto-Treibhausgasemissionen in der EU bis 2050 auf null vorsieht. Die Städte müssten daher in intelligente Verkehrsmanagementsysteme investieren, wenn sie keine Strafzahlungen riskieren wollten, so Kapsch. Die Rezession sei daher auch in diesem Bereich "kein großes Thema" für das Unternehmen.