Kapsch mit solidem Halbjahr : Kapsch TrafficCom: Solide Zahlen nach Einigung in Mautstreit

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Mautsystem von Kapsch: Der Mittelzufluss aus der Einigung im Mautstreit habe die Finanzlage "signifikant" verbessert.

- © Kapsch TrafficCom

Der Wiener Mauttechnologie-Anbieter Kapsch TrafficCom vermeldet für das erste Halbjahr 2023/24 einen Umsatz- und Ergebnisanstieg. Der Umsatz blieb mit 266,4 Mio. Euro nahezu stabil, das EBIT legte von 4,7 auf 73,1 Mio. Euro zu. Das Ergebnis je Aktie erhöhte sich von 2 Cent auf 3,59 Euro.

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Einen wichtigen Anteil am Ergebnis hat die Einigung im Rechtsstreit um die abgesagte deutsche Pkw-Ausländer-Maut. Der Mittelzufluss aus der Einigung habe die Finanzlage "signifikant" verbessert.

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„Die Einigung in Deutschland ist höchst erfreulich", sagt Georg Kapsch, CEO von Kapsch TrafficCom. Sie verbessere die Finanzkennzahlen und reduziere die Verschuldung deutlich. Man werde weiterhin konsequent daran arbeiten, die Profitabilität des operativen Geschäftes zu verbessern um nachhaltig angemessene Gewinne zu erzielen, "wofür es neben weiterer Effizienzsteigerungen insbesondere auch einer Steigerung der Umsätze bedarf“, so Kapsch.

Zum Ausblick hieß es von Firmenchef Georg Kapsch, die Aufträge, die Kapsch TrafficCom zuletzt gewonnen hat und noch erwartet, würden das Geschäft in den kommenden Jahren stärken. Weiters verwies er auf die Schiedsgerichtseinigung mit Deutschland, wonach die autoTicket GmbH, ein Joint Venture von Kapsch TrafficCom und CTS Eventim, von der Bundesrepublik Deutschland einen Betrag von 243 Mio. Euro bekommt.

"Der bereits erfolgte Mittelzufluss von 79 Millionen Euro zeigt sich mit 72 Mio. Euro im EBIT und wurde zum Großteil zur Rückzahlung von Finanzverbindlichkeiten verwendet. Das Unternehmen erwartet unverändert einen Gesamt-Nettomittelzufluss von zumindest rund 100 Mio. Euro, wobei der noch nicht geflossene Anteil zu keinem weiteren Ergebniseffekt führen wird", so das Unternehmen.

Einige Projekte in den USA hätten sich aufgrund gestiegener Kosten mit einer Margenverschlechterung konfrontiert gesehen. Das operative Ergebnis (EBIT) sei dadurch im Ausmaß von 9 Mio. Euro belastet worden. Die Verringerung des Personal- und des sonstigen betrieblichen Aufwands um 6 Mio. bzw. 4 Mio. Euro zeige bereits die Wirkung.

Ohne die Effekte aus der Einigung in Deutschland habe Kapsch TrafficCom im ersten Halbjahr mit einem EBIT von 1 Mio. Euro eine leicht positive Geschäftsentwicklung verzeichnet.

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Das Segment Maut trug 71 % zum Gesamtumsatz bei, das Segment Verkehrsmanagement 29 %. Regional gesehen verzeichnete Kapsch TrafficCom in der Region EMEA einen Geschäftszuwachs um 6 % und in der Region APAC (Asien-Pazifik) einen weiteren Zuwachs um 3 % auf EUR 16 Mio. In der Region Americas ging der Umsatz im Berichtszeitraum um 5 % auf EUR 118 Mio. zurück.

Zum Ausblick hieß es heute in einer Aussendung: Es ist das Ziel, das vor der Einigung in Deutschland längerfristig angestrebte Mindest-Niveau von Nettoverschuldung zu EBITDA von 3,0x nunmehr unmittelbar zu erreichen."

Zusätzlich zu den Neuprojekten, die Kapsch TrafficCom im ersten Halbjahr bereits gewonnen hat, stehen noch einige weitere Projekt-Ausschreibungen vor der Vergabe. Kapsch TrafficCom sieht darin die Zunahme der Marktdynamik bestätigt.

(APA/red)

Georg Kapsch Kapsch TrafficCom Mautsysteme Schadenersatz PKW-Maut
Firmenchef Georg Kapsch: Die Aufträge, die Kapsch TrafficCom zuletzt gewonnen hat und noch erwartet, würden das Geschäft in den kommenden Jahren stärken. - © Jeff Mangione / KURIER / picturedesk.com