Mobilitätslösungen : Kapsch TrafficCom: Deutlich weniger Ertrag

Mautsystem Kapsch

Mautsystem von Kapsch: Weltweit erfolgreich, aber unter Kostendruck

- © Kapsch AG

Die Küstenautobahn zwischen Rio de Janeiro und Santos zählt zu den schönsten Routen der Erde: In wenigen Tagen an dem 200 Kilometer langen Teilstück der BR-101, die sich entlang von Traumstränden schlängelt, die ersten Mautstationen von Kapsch TrafficCom in Betrieb. Der brasilianische Markt mit einem Straßennetz von 1.720.700 Kilometern das viertgrößte der Welt ist ein Wachstumsmarkt für das heimische Traditionsunternehmen, das von reiner Installation von Mautsystemen bis zu Fullservice-Inkassomodellen alle Geschäftsfelder bedient.

Und es ist vor allem dieses Mautsegment, dass das Wachstum in der letzten Zeit trägt: 73 Prozent des Gesamtumsatzes von 414 Millionen in den ersten 9 Monaten (Vorjahresumsatz: 520 Millionen) ist in diesem Segment erwirtschaftet worden. Den nicht umerklecklichen Rest verdient das teilweise börsennotierte Familienunternehmen mit 130jähriger Geschichte mit Komponenten und im Bahngeschäft.

Dabei drücken die steigenden Kosten deutlich aufs Ergebnis: Insbesondere die seit dem ersten Quartal gestiegenen Personalkosten wirkten sich negativ aus, sagt Kapsch-TrafficCom-Chef Georg Kapsch. Zudem sei die Situation in der Lieferkette unverändert angespannt gewesen und habe die Lieferfähigkeit eingeschränkt. "Angesichts der herausfordernden Rahmenbedingungen werden wir daher unsere Kosten und Liquidität weiter im Fokus behalten", so Kapsch.

Dass der den Anteilseignern zurechenbare Gewinn trotzdem in den letzten 9 Monaten auf 2 Millionen Euro (nach-2 Millionen Euro im Vorjahr) gestiegen ist, ist vor allem dem Verkaufs des spanischen Geschäftsbereiches öffentlicher Verkehr zu verdanken. Insgesamt sechs Millionen Euro konnte das Unternehmen dadurch erlösen.

Kapsch TrafficCom ist ein weltweit operierender Anbieter von Verkehrslösungen für nachhaltige Mobilität, mit Projekten in mehr als 50 Ländern. In den Anwendungsbereichen Maut, Mautdienstleistungen, Verkehrsmanagement und Demand Management versucht das Unternehmen die gesamte Wertschöpfungskette der Kunden abzudecken, von Komponenten über Design bis zu der Implementierung und dem Betrieb von Systemen. Das Unternehmen hat Tochtergesellschaften und Niederlassungen in mehr als 25 Ländern und beschäftigt 4.220 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

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Georg Kapsch
Kapsch CEO Georg Kapsch: "Angesichts der herausfordernden Rahmenbedingungen werden wir daher unsere Kosten und Liquidität weiter im Fokus behalten" - © Kapsch TrafficCom