Kraftwerksbauer : Investor für insolvente Bertsch Energy

Bertsch Energy

Investor für die insolvente Bertsch Energy gefunden

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Der insolvente Vorarlberger Kraftwerksbauer Bertsch Energy GmbH & Co KG kann fortgeführt werden. Der deutsche Anlagenbauer Dieffenbacher werde das Unternehmen am Standort Bludenz weiterbetreiben, so der Kreditschutzverband von 1870 (KSV) am Donnerstag in einer Aussendung. Die Bertsch Energy GmbH hatte vor Weihnachten Insolvenz angemeldet: Aktiva in der Höhe von rund 26,5 Mio. Euro stehen Passiva von 138,3 Mio. Euro gegenüber, 465 Gläubiger und 165 Mitarbeiter sind betroffen.

Die Bertsch Energy GmbH errichtet Kraftwerksanlagen und stellt Abhitzesysteme und Prozessapparate für die chemische und petrochemische Industrie her. Sie wird neu unter dem Namen Dieffenbacher Energy GmbH firmieren. In Bezug auf die Passiva handelt es sich bei der Bertsch Energy GmbH österreichweit um den zweitgrößten Insolvenzfall des Jahres. Ursprünglich war man von einer Schließung ausgegangen.

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Laut KSV ist es nun in kürzester Zeit gelungen, rund 150 Arbeitsplätze zu sichern sowie die möglichst nahtlose Fortsetzung und Fertigstellung sämtlicher Projekte zu gewährleisten. "Für die Gläubiger ist dies ebenfalls ein äußerst positives Ergebnis, weil ohne diesen Investor das Quotenergebnis am Verfahrensende um einiges geringer ausfallen würde", so der KSV.

Liquiditätsprobleme

Die finanzielle Schieflage hat laut Bertsch Energy-Geschäftsführer Thomas Smetana, der das Unternehmen seit 2020 als Sanierer leitet, mehrere Ursachen. Wie er bereits zu Monatsbeginn sagte, hätten sich in der Corona-Pandemie Aufträge verzögert oder seien ausgefallen. Zudem sei die Abwicklung von vier Großprojekten im Ausland erschwert gewesen, dazu kamen Teuerung und Lieferschwierigkeiten. Gespräche mit einem süddeutschen Investor als Partner seien in letzter Minute an Uneinigkeit über die Risikoverteilung zwischen Banken und Investor gescheitert.