Verdacht eines Kartells : Continental: EU-Ermitller durchsuchen Reifenhersteller
Wegen des Verdachts auf ein Reifenkartell hat die EU-Kommission am Dienstag Razzien bei Continental und anderen Reifenherstellern in Europa durchgeführt. Dabei geht es um mögliche Preisabsprachen bei neuen Ersatzreifen für Pkw, Transporter, Lkw und Busse. Das teilte die EU-Kommission am Dienstag mit. "Die Kommission ist besorgt darüber, dass eine Preiskoordinierung zwischen den inspizierten Unternehmen stattgefunden hat, auch über öffentliche Kommunikation", hieß es.
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Die Behörde äußerte sich nicht dazu, um welche Unternehmen es sich handelt. Ein Sprecher von Continental sagte, seit Dienstag liefen Untersuchungen der europäischen Kartellbehörden in den Räumen des Unternehmens.
Es geht um mögliche Preisabsprachen bei Ersatzreifen
Bei mehreren Reifenherstellern in europäischen Mitgliedsstaaten, darunter auch beim deutschen Dax-Konzern Continental in Hannover, haben die EU-Kartellbehörden am Dienstag Razzien durchgeführt. Das Unternehmen bestätigte, dass es seit diesem Tag Ermittlungen der europäischen Kartellbehörden bei dem Konzern in Deutschland gebe. Zu dem laufenden Verfahren wollte sich das Unternehmen nicht weiter äußern. Es gehe um den Anfangsverdacht, dass mehrere Unternehmen im Reifenersatzgeschäft für Pkw, Lieferwagen, Lkw und Busse Preise abgesprochen und damit gegen Wettbewerbsregeln verstoßen haben könnten, teilte die EU-Kommission in Brüssel mit. Die Untersuchungen seien ohne Vorankündigung im Gange gewesen.
Unter anderem öffentliche Äußerungen in der Kapitalmarktkommunikation begründen den Anfangsverdacht der EU-Ermittler. Aus dem Umfeld der Ermittlungen ist zu hören, dass selbst Aussagen darüber, ob und in welchem Umfang man gestiegene Rohstoffpreise an die Kunden weitergibt, von der Behörde inzwischen als mögliches Signal an den Wettbewerb gewertet werden. Daraufhin könnten auch andere Unternehmen ihre Preise erhöhen, so der Verdacht.