Smarte Technologien : B&C beteiligt sich an Awake Mobility

Das Münchner Technologieunternehmen Awake Mobility entwickelt und betreibt eigene Hardware- und Software-Lösungen zur Echtzeit-Fahrzeugdatenerfassung von Bussen. Im Bild: v.l. Daniel Sattel (COO), Houssem Braham (CTO) und Daniel Tyoschitz (CEO).

Das Münchner Technologieunternehmen Awake Mobility entwickelt und betreibt eigene Hardware- und Software-Lösungen zur Echtzeit-Fahrzeugdatenerfassung von Bussen. Im Bild: v.l. Daniel Sattel (COO), Houssem Braham (CTO) und Daniel Tyoschitz (CEO).

- © AWAKE Mobility GmbH

Das Münchner Technologieunternehmen Awake Mobility entwickelt und betreibt eigene Hardware- und Software-Lösungen zur Echtzeit-Fahrzeugdatenerfassung von Bussen. Das Ziel: Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit und Umweltfreundlichkeit deutlich zu steigern.

Unterstützung kommt nun von B&C Innovation Investments. Das Unternehmen der österreichischen B&C-Gruppe, steigt als Lead-Investor einer insgesamt circa 4 Millionen Euro großen Kapitalerhöhung bei Awake Mobility ein.

Wie funktionieren die Lösungen von Awake Mobility?

Mittels Live-Monitorings des Fahrzeugzustandes und daraus abgeleiteten, vorausschauenden Handlungs- und Wartungsempfehlungen können Fahrzeugausfälle, Reparaturkosten, Kraftstoffverbrauch und Emissionen reduziert werden. Zudem sollen die Lösungen eine Verbesserung der Pünktlichkeit und damit auch eine Steigerung der Kundenzufriedenheit bewirken.

Diese intelligente Live-Monitoring-Technologie ist für einzelne Unternehmen, aber auch gesamtwirtschaftlich und für die Umwelt von besonderer Bedeutung. In den kommenden Jahren wird europaweit – ergänzend zum Ausbau des Schienenverkehrs zur Erreichung der Klimaziele – ein großes Wachstum bei Busreisen und im öffentlichen Personennahverkehr erwartet. Awake Mobility wird von ihren drei Gründern, Daniel Tyoschitz (CEO), Daniel Sattel (COO) und Houssem Braham (CTO) geleitet.

Zu den weiteren Kapitalgebern dieser Finanzierungsrunde gehören unter anderem High-Tech Gründerfonds (HTGF), SEK Ventures (Investmentfirma der Flixbus-Gründer), Joachim Drees (Ex-CEO MAN Truck & Bus), Carl-Peter Forster (Ex-President/CEO General Motors Europe, Ex-CEO Tata Motors, Ex-Vorstand BMW) und Synapse Partners aus dem Silicon Valley.

Die B&C-Gruppe ist als Mehrheitsaktionärin von Lenzing, AMAG und Semperit Österreichs größte private Industrieholding und über die BCII bereits an mehreren Technologie- und Wachstumsunternehmen beteiligt.

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„Wir sind davon überzeugt, dass Ausfallsicherheit, Kosteneffizienz sowie Umweltfreundlichkeit von Busflotten und im öffentlichen Personennahverkehr wirtschaftlich wie strukturell hoch relevant für Europa sind", sagt B&C-Geschäftsführer Thomas Zimpfer. "Mit unserem Investment wollen wir die erst am Anfang stehende Digitalisierung der Bus-Branche und des öffentlichen Personennahverkehrs beschleunigen."

Mehr zu B&C

B&C war zuletzt auch wegen Schur Flexibles in den Schlagzeilen. Denn noch vor wenigen Monaten galt Michael Schernthaner, Ex-CEO von Schur Flexibles, als ein absoluter Wunderwuzzi der österreichischen Verpackungsindustrie. Mittlerweile fragen sich aber viele, wie sie auf den Mann reinfallen konnten, der für einen der skurrilsten Deals in Österreichs jüngerer Unternehmensgeschichte mitverantwortlich ist: den Verkauf der Schur Flexibles an die B&C-Gruppe um ein Vielfaches jenes Preises, den das Unternehmen tatsächlich wert war.

"Er war jemand, dem man schnell vertraute, einer der wohl jede Rolle überzeugend darstellen konnte", beschreibt ihn ein früherer Weggefährte im lesenswerten Porträt, das IM-Autor Piotr Dobrowolski in der Sommer-Ausgabe des INDUSTRIEMAGAZIN zeichnet.

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Künstliche Intelligenz bei Bussen

Die technische Plattform von Awake Mobility, die auch mit modernen Elektro- und Wasserstoff-Bussen genutzt werden kann, greift nicht nur auf Daten zu, die über übliche Diagnose-Schnittstellen von Fahrzeugen auslesbar sind, sondern liest ebenso Daten aus verschiedenen CAN-Systemen aus.

Diese Daten werden in Echtzeit übertragen, automatisiert ausgewertet und daraus Handlungsempfehlungen für die Instandhaltung abgeleitet. Wartungsbedarf oder ein bevorstehender Ausfall einzelner Bauteile werden damit aufgezeigt, bevor dieser tatsächlich eintritt – Stichwort predictive maintenance. Damit können Ausfälle der Fahrzeuge im Linienbetrieb sowie Zusatzkosten, etwa für Abschleppung oderErsatzfahrzeuge, weitgehend verhindert werden. Zusätzlich können Busfahrer ihnen bekannte Schäden und Probleme rasch und strukturiert über eine App an ihre Werkstatt melden.