Nachfrageschwäche bei Wild : Auftragsfertiger Wild: "Von einer Krise sind wir weit entfernt"

Produktion Wild GmbH

Shopfloor des Auftragsfertigers Wild aus Völkermarkt: Mitarbeiter reduzieren teils auf 30 Stunden oder deren Arbeitsverhältnis wird für die Dauer einiger weniger Monate ausgesetzt

- © Wild GmbH

Die Halbleiterindustrie ist auch dank des europäischen Chip Acts ein Hoffnungsmarkt, aus der Medizintechnik gebe es praktisch immer Nachfrage, ebenso bei den optischen Technologien - nur zuletzt sei es mit der Nachfrage im stark diversifizierten Unternehmen WILD eben nicht ganz so rund gelaufen. Gegenwind, der für die erfolgsverwöhnten Kärntner, Spezialist für optomechatronische Systeme, recht "ungewöhnlich" sei, sagt Arthur Primus, COO der WILD Holding.

Aktuell erlebe man aus vielen Branchen, dass die prognostizierten Abnahmestückzahlen "nicht eingehalten werden", sagt er. Der für heuer prognostizierte Umsatz wird voraussichtlich drei Prozent unter dem Vorjahr liegen. Mit Lean-Effizienzsteigerungsmaßnahmen sollen die Lohnkostensteigerungen der vergangenen zwei Jahre kompensiert werden.

Mitarbeiter reduzieren zum Teil von 40 auf 30 Stunden oder deren Arbeitsverhältnis wird für die Dauer einiger weniger Monate ausgesetzt. Sie haben die Fixzusage, wieder starten zu können, in der Tasche. "Wir kündigen niemanden", sagt Primus. Von einer Krise sei das 500-Mitarbeiter-Unternehmen weit entfernt, betont er. Es gelte die aktuelle Phase der Nachfrageschwäche geschlossen durchzustehen, das Übereinkommen mit dem Betriebsrat sei gut.

Nach der Corona-Epidemie hätten Kunden aus Versorgungsunsicherheiten die Lager gefüllt", sagt Primus. Jetzt sei ein Bullwhip-Effekt eingetreten. Die Lager müssten langsam abgebaut werden. "Auch bei uns läuft eine Reduktion der Lagerbestände, von Elektronikkomponenten bis zu mechanischen Teilen", sagt Primus.

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Die Eigentümer - 75 % hält die Liaunig Industrieholding AG, 25 % die Feger Privatstiftung - haben zuletzt Investitionen freigegeben, um das Unternehmen für die Zukunft zu stärken. Ein automatisiertes Fräszentrum mit Roboterbeschickung wurde angeschafft, "mit dem wir mit Losgröße-1 fahren können", sagt Primus.