LinkedIn-Ranking : Huber (ÖBB): "Viele User schaffen Belanglosigkeit statt Relevanz"

Mungos Geschäftsführung
ÖBB

Michaela Huber, Managing Director ÖBB Infrastructure, Security & Cleaning Services

- © Marek Knopp

Ein aktiver und professioneller Social Media Auftritt ist auch für viele CEOs mittlerweile nicht mehr wegzudenken. Darum hat das INDUSTRIEMAGAZIN auch heuer wieder, gemeinsam mit den Social-Media-Researchern von Buzz Value, die Top 1000 Führungskräfte Österreichs und ihre LinkedIn-Aktivitäten analysiert.
Da LinkedIn vor allem im B2B und Corporate-Bereich von großer Bedeutung ist, ergab das Ranking wieder viele österreichische CEOs mit hohen Followerzahlen.

Mehr Informationen zum aktuellen LinkedIn-Ranking und Tipps für einen erfolgreichen Auftritt im Business-Netzwerk finden Sie ab nächster Woche in der neuen Ausgabe des Industriemagazins.

"Aktivität schafft Follower. Follower schaffen Reichweite. Reichweite schafft Sichtbarkeit."
Michaela Huber

Auch Michaela Huber, Managing Director bei ÖBB Infrastructure, Security & Cleaning Services, findet sich unter den Top 25 dieses Rankings wieder und konnte sich mit Platz 21 einen der wenigen Plätze sichern, der von einer Frau belegt wurde.

Generell gibt es in Österreich weiterhin deutlich weniger weibliche Führungskräfte, doch auf LinkedIn werden auch sie immer aktiver und reihen sich nach und nach in das Ranking ein.

Dennoch sind auch heuer unter den Top 25 LinkedIn-Führungskräften nur vier weibliche Führungskräfte (16,0%) zu finden. „Vielen Topmanagerinnen fällt es noch immer schwer, sich authentisch zu zeigen, aus Angst, sich angreifbar zu machen“, sagt Kommunikationsberaterin Tijen Onaran im Interview mit dem Handelsblatt.

Sie habe unter anderem Top-Managerinnen wie die Deutsche-Bahn-Vorständin Sigrid Nikutta beraten und wundere sich darüber, dass es in der Beraterszene nicht mehr Menschen wie sie gibt. Frauen, die selbst in der Öffentlichkeit stehen.

Top-Frauen Position Follower (Stand: 24.06.22) Interaktionen Posts
Maria Zesch Geschäftsführung TAKKT Group 8.146 8.318 41
Nicoleta Eftimiu Geschäftsführung Römerquelle Trading GmbH 7.253 141 2
Sabine Herlitschka Vorstands-Vorsitzende Infineon Technologies Austria AG 5.017 263 1
Michaela Huber Vorstands-Mitglied ÖBB-Personenverkehr Aktiengesellschaft 4.542 8.595 32

"Aktivität kostet leider Zeit. Es zählt aber Qualität statt Quantität."

Eine österreichische Managerin, die sich aber an die Öffentlichkeit getraut hat, ist ÖBB-Managing Director Michaela Huber. INDUSTRIEMAGAZIN hat mir ihr gesprochen und mehr über ihre LinkedIn-Aktivitäten erfahren:

INDUSTRIEMAGAZIN: Wann haben Sie sich dazu entschlossen LinkedIn für berufliche Zwecke zu nutzen?

Michaela Huber: Ich bin im Jahr 2017 beobachtend eingestiegen und seit März 2021 bin ich auch mit Beiträgen aktiv. Ich nütze es, um zu zeigen, wie vielfältig und spannend das Eisenbahnwesen sein kann. Aber auch, um mich über die unterschiedlichsten Menschen und Branchen am Laufenden zu halten.

Welche Vorteile und Nachteile können Sie der B2B-Plattform entnehmen?

Huber: Positiv: Vernetzung, Informationsgewinnung. Aktivität schafft Follower. Follower schaffen Reichweite. Reichweite schafft Sichtbarkeit.

Negativ: Aktivität kostet leider Zeit. Es zählt aber Qualität statt Quantität. Manche LinkedIn-Meldungen von Heavy User:innen schaffen manchmal auch Belanglosigkeit statt Relevanz. Man liest sie nicht mehr.

LinkedIn unterstützt Networking – ist man ein „bessere Manager eine bessere Managerin“, wenn man sich auch online um Kontakte kümmert?

Huber: Das ist man nicht, jedoch etwas aufgeschlossener und besser informiert. Man ist lediglich transparenter, macht sich aber auch angreifbarer – im positiven wie negativen Sinne. Ich kann zB. auch alle verstehen, die sich bedeckter halten oder in den Sozialen Medien gar nicht aufscheinen wollen. Aktivität in den Sozialen Medien unterstützt allerdings das Employer Branding besser als jede „rausgeballerte“ unpersönliche Presseaussendung.

Hat sich in der Vergangenheit schon einmal ein Geschäft über LinkedIn angebahnt?

Huber: Kein Geschäft, aber hin und wieder gute Vernetzung mit sehr spannenden Persönlichkeiten. Was ich zunehmend anstrengend finde, sind Marketing Anfragen in den Private Messages.