UN-17 Ziele der Nachhaltigkeit : Plastikrevolution: Wie Kunststoffe die UN-Nachhaltigkeitsziele vorantreiben

Asian woman buys in the supermarket bottle of water

Nachhaltig bei großen Zielen und praktisch im Alltag: PET-Flaschensind gut zu recyceln und zugleich leicht, bruchsicher und hygienisch.

- © Getty Images

Wer nachhaltig sein will, setzt auf Plastik – so mag das kaum jemand in den Sinn kommen. Stattdessen wird gefordert, weltweit weniger Kunststoff zu produzieren. Doch das Material besitzt Eigenschaften, die das Umsetzen der meisten UN Sustainable Development Goals, kurz SDGs, vielmehr fördern denn bremsen.

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Wie sich mit Kunststoff die SDGs voranbringen lassen

Die Ziele für nachhaltige Entwicklung konzentrieren sich auf die Weltbevölkerung, die bis 2030 auf rund 8,55 Milliarden Menschen anwachsen soll. Deshalb steht in den SDGs die Bekämpfung von Armut und Hunger an erster Stelle, gefolgt von Zielen wie "Gesundheit und Wohlbefinden" und "sauberes Wasser und sanitäre Einrichtungen". Welchen Beitrag kann Kunststoff dazu leisten?

Kunststoffverpackungen verlängern die Haltbarkeit von Lebensmitteln, was die Lebensmittelverschwendung verringert. Laut UNEP-Bericht über den Lebensmittelverschwendungsindex werden jedes Jahr rund 931 Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen. Kunststoffverpackungen ermöglichen es, Lebensmittel sicher zu lagern, zu transportieren und zu verteilen, wodurch sich die Ernährungssituation verbessert.

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Darüber hinaus machen die günstigen Kosten der PET-Flaschenproduktion sauberes Trinkwasser auch für sozial Schwache zugänglich. Aufgrund ihres geringen Gewichts und ihrer hohen Stabilität sind Kunststoffflaschen auch ein wichtiger Bestandteil der mobilen Versorgung. Darüber hinaus kann Wasser in PET-Flaschen durch Bestrahlung mit solarer Ultraviolettstrahlung sterilisiert werden - diese von der WHO empfohlene Methode wird als SODIS bezeichnet.

Zusätzlich bietet die Rücknahme gebrauchter Plastikflaschen gegen Entgelt Sammlern in Entwicklungs- und Schwellenländern eine Erwerbsmöglichkeit, unter anderem praktiziert vom Recyclingunternehmen IMER in Mexiko oder der Plastic Bank.

17 Ziele für eine nachhaltigere Welt: Die Agenda 2030 der Vereinten Nationen ist ambitioniert – und PET-Flaschen, wie sie beispielsweise der österreichische Verpackungsspezialist Alpla herstellt, könnten dabei helfen, sie zu erreichen.

- © Alpla

Kunststoffrevolution: Wie Recycling und Effizienz die Zukunft der Produktion gestalten

Die nächsten SDGs der Agenda 2030 zielen auf wirtschaftliche und ökologische Nachhaltigkeit ab. In der Fertigung spielt Kunststoff aufgrund seiner vielen Vorteile eine besondere Rolle - als flexibles und langlebiges Material, das aufgrund seiner hohen Recyclingfähigkeit ein wichtiger Faktor in der Kreislaufwirtschaft ist.

Wenn es recycelt wird, verbleibt es im Wirtschaftskreislauf. Viele Kunststoffprodukte enthalten einen stetig steigenden Anteil an recyceltem Material. Im Bottle-to-Bottle-Verfahren können aus alten PET-Flaschen neue PET-Flaschen hergestellt werden. Das reduziert den Bedarf an Primärrohstoffen und schont so das Klima.

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Auch bei der thermischen Verwertung von Kunststoffabfällen werden daraus Wärme und Strom gewonnen - umweltfreundlich dank hocheffizienter Filter. Sogar das dabei entstehende CO2 kann nun aufgefangen, gespeichert oder recycelt werden, ebenso wie die verbleibende Asche.

Hinzu kommt, dass die PET-Flaschenproduktion aufgrund ihres niedrigen Schmelzpunktes (ca. 260 Grad Celsius) deutlich weniger Energie als die Produktion von Glas bei Temperaturen von über 1.000 Grad Celsius verbraucht, inklusive geringerer Emissionen. Vorteile, die wegen des niedrigen Eigengewichts der Plastikflaschen auch bei der Logistik zutreffen – und damit Klima und Infrastruktur deutlich entlasten.

Nachhaltige Zukunft: Kunststoffrecycling als Schlüssel zur SDG-Erfüllung

Mit den SDGs ist das Thema Nachhaltigkeit in der Wirtschaft und in der Gesellschaft noch stärker ins Bewusstsein gerückt. Die Bilder von Verpackungen, die in der Natur landen, haben aber auch das Bewusstsein für dieses Thema geschärft. Es hat sich gezeigt, dass der wichtigste Schlüssel zur Nachhaltigkeit der sorgfältige Umgang mit Kunststoffabfällen ist. Wenn Kunststoff richtig entsorgt wird, unterstützt er während seines gesamten Lebenszyklus ein umweltbewusstes Verhalten.

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Probleme mit Kunststoffabfällen entstehen vor allem dort, wo es keine funktionierenden Abfallwirtschaftsstrukturen gibt. Effiziente Verbrennungskraftwerke können dieses Problem lösen und gleichzeitig Energie liefern. Recyclingunternehmen schaffen einen Mehrwert für Abfälle, indem sie gebrauchte Kunststoffe gegen Bezahlung, Waren oder Dienstleistungen entgegennehmen. Solche Projekte, die Abfallwirtschaft mit Armutsbekämpfung verbinden und die Menschen in der Region einbeziehen, tragen letztlich auch zum 17. und letzten Ziel der SDG-Agenda bei, nämlich der Schaffung von "Partnerschaften zur Erreichung der Ziele". Ein Anfang ist gemacht.

Über „Plastic is fantastic“

Bei „Plastic is fantastic“ geht es um die Beziehung zwischen dem Menschen und einem der elementarsten Bausteine der Zivilisation: Kunststoff. Die Initiative will mit sachlichen Beiträgen die Wert-schätzung erreichen, die dem vielseitigen Material angemessen ist.

Der österreichische Spezialist für Kunststoffverpackungen Alpla hat „Plastic is fantastic“ ins Leben gerufen – weil das Unternehmen an den Wertstoff glaubt. So engagiert sich Alplabereits in der dritten Generation für nachhaltigeVerwertungslösungen und ist darüber hinaus Pionier bei der Entwicklung neuer Bio-Kunststoffe.