Bauindustrie : Neuer Vorstandschef bei Strabag: Klemens Haselsteiner übernimmt ab 2023
Seit 2020 ist Klemens Haselsteiner Mitglied des Strabag-Vorstandes und war bisher für die Themen Digitalisierung, Unternehmensentwicklung sowie Innovationen zuständig. Bereits davor war Haselsteiner im Unternehmen tätig, unter anderem in Russland. Zeitgleich zur Wahl Haselsteiner zum neuen CEO der Strabag SE hat der größte Baukonzern Österreichs ein Zeichen im Krieg Russlands gegen die Ukraine gesetzt und russischen Einfluss aus seinem Aufsichtsrat entfernt: Thomas Bull, entsandtes Vorstands-Mitglied der Großaktionärin Rasperia, wurde auf der Hauptversammlung am Donnerstagabend aus dem Gremium abberufen. Das Unternehmen Rasperia wird dem russischen Oligarchen Oleg Deripaska zugeordnet, der auf den Sanktionslisten der EU sowie der USA auftaucht. Bereits im März dieses Jahres trennte sich Hans-Peter-Haselsteiner von Deripaska und löste den Syndikatsvertrag mit Rasperia auf.
"Verantwortung Teil meiner DNA"
Klemens Haselsteiner hat es sich zum Ziel gesetzt eine "resiliente, nachhaltige und innovative STRABAG zu schaffen". Als Direktionsleiter der Strabag Deutschland lag sein Augenmerk neben Pilotprojekten, wie dem Baustelleneinsatz des ersten Roboterhundes Spots, insbesondere bei der Definition und Implementierung der konzernweiten Digitalisierungs- und Nachhaltigkeitsstrategie. „Unternehmerische Verantwortung zu übernehmen ist sozusagen Teil meiner DNA", so Haselsteiner weiter. Als CEO wird er auch künftig die Themen Innovation und Digitalisierung verantworten.
Kramer verlässt Konzern, Rößler kommt
Nach einem betriebswirtschaftlichen Bachelor-Studium an der DePaul University in Chicago und ersten Berufserfahrungen in Russland begann Haselsteiners Strabag-Karriere 2011, ebenfalls in Russland. Ab 2015 war er bei der deutschen Strabag-Tochter Züblin AG in Stuttgart zunächst als kaufmännischer Leiter, ab 2018 als Direktionsleiter tätig. Im Jänner 2020 wurde er in den Strabag-Vorstand gewählt. Drei Jahre danach soll er nun dessen Vorsitzender werden.
Daneben gab es im Vorstand noch weitere Änderungen: Peter Krammer stand für eine Verlängerung seines Mandats nicht zur Verfügung und verlässt zum Jahresende den Konzern. Das Segment, das aus dem mit Abstand größten Markt, nämlich Deutschland, sowie Benelux und Skandinavien besteht, wird um die Schweiz erweitert und künftig von Jörg Rösler geführt. Rösler startete seine Karriere 1988 als Bauführer. Er stieg 2001 in den Konzern ein und ist seit 2011 im Vorstand der deutschen Tochtergesellschaft Strabag AG.