Personalsuche : Ist Zeitarbeit die Lösung gegen den Fachkräftemangel?

Fachkraft im Bauingenieurswesen
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Für KMU wird die Belastung, kein geeignetes Personal zu finden, immer größer. Der Fachkräftemangel fällt besonders in der Industrie, der Logistik und der Energiebranche auf. Die Anzahl offener Stellen im Land erreichte mit 171.000 im 4. Quartal 2021 den höchsten Wert seit Beginn der Erhebung durch die Statistik Austria im Jahr 2009. "Das ist auch ein Indikator für den zunehmenden Fachkräftemangel", erklärt Generaldirektor Tobias Thomas.

Laut einer Umfrage des Wirtschaftsprüfers EY bei rund 600 Firmen wird der Mangel an Fachkräften als größte Gefahr für die Unternehmensentwicklung angesehen. Rund 83 Prozent tun sich nach eigenen Angaben schwer, qualifiziertes Personal zu finden.

Gerade Industrie, Logistik und Energie wären aber Bereiche, die besonders gut von Zeitarbeit abgedeckt werden könnten, meint Martin Zauner, Geschäftsführer des Wiener Personalvermittlers APS Group. „Angesichts der zurückliegenden Krisenmonate suchen viele Unternehmen nach flexiblen Personallösungen, um in Zukunft schnell und effizient auf Nachfrage-Schwankungen reagieren zu können“, so Zauner.

Alterndes Österreich verschärft Fachrkäftemangel

Auch andere Entwicklungen müssen beachtet werden. So wird die alternde Bevölkerung die österreichische Wirtschaft in den nächsten Jahrzehnten wohl vor große Herausforderungen stellen. Die Bevölkerung im Erwerbsalter zwischen 15 und 64 Jahren geht laut Prognose der Statistik Austria in den nächsten 30 Jahren um 4,8 Prozent zurück. Der Fachkräftemangel werde sich in den nächsten Jahren durch die demografische Entwicklung noch verstärken, geht aus einem Bericht des Arbeitsmarktservice hervor.

Die Zeitarbeitsbranche in Österreich zählt laut APS über 100.000 Mitarbeiter – ein "Reservoir an ungenütztem Talent" laut Zauner, der hie eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten sieht: „Unternehmen kommen rasch an qualifizierte Fachkräfte; umgekehrt haben Fachkräfte einen sicheren Arbeitsplatz und können sich bei der APS Group laufend weiterbilden.“ (apa/red)

Martin Zauner, Geschäftsführer des Wiener Personalvermittlers APS Group
Martin Zauner, APS: „Angesichts der zurückliegenden Krisenmonate suchen viele Unternehmen nach flexiblen Personallösungen." - © APS Group