Produktion : Wie Siemens und ACC Batteriefabriken bauen wollen

Roland Busch, Chef von Siemens, gibt eine Keynote zur Hard- und Software-Plattform Xcelerator.

Siemens-Vorstandschef Roland Busch will die reale und die digitale Welt in der Industrie stärker verzahnen.

- © YouTube/Siemens

Siemens hat mit dem Batteriehersteller ACC einen der bisher größten Kunden für seine neue Hard- und Software-Plattform Xcelerator gewonnen. Der am Donnerstag bekannt gegebenen Grundsatzvereinbarung zufolge wird der deutsche Technologiekonzern "bevorzugter Lieferant" für Automatisierung, Digitalisierung und Elektrifizierung der zwei bis drei Fabriken für Elektroauto-Batterien, die die Automotive Cells Company (ACC) in Europa plant - eine davon in Kaiserslautern.

"ACC nutzt praktisch das gesamte Spektrum von Xcelerator – vom Bau der Fabrik über die Automatisierung der Produktion bis zur Gebäudetechnik", sagte der für die Sparte Digital Industries (DI) verantwortliche Siemens-Vorstand Cedrik Neike.

ACC gehört zu je einem Drittel den Autobauern Mercedes-Benz und Stellantis sowie dem Öl- und Energiekonzern TotalEnergies. Das Unternehmen hat 7 Mrd. Euro zur Verfügung, um "Gigafabriken" im französischen Billy-Berclau Douvrin, in Kaiserslautern und möglicherweise im italienischen Termoli zu bauen. Die Batterien und die Produktionslinien sollen mit Siemens-Technik zunächst als "digitaler Zwilling" am Computer entstehen. "Viele Batteriefabriken können noch effizienter arbeiten. Wir als Siemens wollen hier zu substanziellen Effizienzsteigerungen beitragen", sagte Neike.

Siemens ist bereits mit mehreren Batterieherstellern, darunter der südkoreanischen LG, im Geschäft. Davon erhofft sich der Münchner Konzern sichere Umsätze auch in einem wirtschaftlichen Tal. "Batteriefabriken gehören – neben Halbleitern und Intralogistik – zu den Superzyklen, in die unabhängig von der Konjunktur investiert werden muss", sagte der DI-Vorstand.

Siemens stellt am Donnerstag auf einem "Digital Media Day" in Berlin seine Pläne für die fortschreitende Digitalisierung vor. Vorstandschef Roland Busch hat sich auf die Fahnen geschrieben, die reale und die digitale Welt in der Industrie stärker zu verzahnen. Siemens habe sich in seiner 175-jährigen Geschichte "immer wieder neu erfunden", sagte er beim Festakt zum Firmenjubiläum am Mittwochabend.

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