Sky Shield Initiative Österreich : Luftverteidigungssystem: Frequentis könnte von Teilnahme an Sky Shield profitieren

Frequentis Spezialist für Kommunikations- und Informationslösungen für sicherheitskritische Kontrollzentralen, nachrichten aus wien

Frequentis: Hauptgeschäftsfeld ist die Flugsicherung, sie sorgt für 60 Prozent des Umsatzes - 40 Prozent stammen aus der zivilen, 20 Prozent aus der militärischen Luftsicherung.

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Von der geplanten österreichischen Beteiligung am europäischen Luftverteidigungssystem Sky Shield könnte das auf Flugsicherheitslösungen spezialisierte Unternehmen Frequentis profitieren. Das sagte CEO Norbert Haslacher am Rande der Feierlichkeiten zur Standorterweiterung in Singapur. Derzeit warte man noch die Ausschreibungen ab. Frequentis gilt als Spezialist für Kommunikations- und Informationslösungen für sicherheitskritische Leitzentralen. Das Unternehmen ist weltweit tätig. Für heuer wird ein Rekord beim Auftragseingang erwartet.

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Der börsenotierte Konzern unterhält Regionalbüros in rund 50 Ländern und liefert in rund 150 Staaten. Dabei profitiert das Unternehmen von der Luftfahrt, die nach Corona im wahrsten Sinne des Wortes wieder voll durchstartet: Heuer soll erstmals die Schallmauer von mehr als 500 Millionen Euro beim Auftragseingang durchbrochen werden, sagte Haslacher im Gespräch mit österreichischen Journalisten in Singapur.

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Norbert Haslacher, CEO von Frequentis: Frequentis nutzt seine Expertise, um die Luftverteidigung mit Sky Shield voranzutreiben und dabei Rekorde im Auftragseingang aufzustellen.

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Asien als Wachstumsmarkt

Das Hauptgeschäftsfeld ist die Flugsicherung, mit der 60 Prozent des Umsatzes erwirtschaftet werden - 40 Prozent stammen aus der zivilen Flugsicherung, 20 Prozent aus der militärischen Flugsicherung. Bei letzterer sei die Neutralität Österreichs bei gleichzeitiger Westorientierung von Vorteil, erklärte der Manager und verwies auf die amerikanischen, britischen und deutschen Streitkräfte als Kunden.

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Frequentis bietet etwa Fluglotsensysteme an, mit denen die Lotsen ihre Arbeit aus der Ferne erledigen können. Damit seien sie vor feindlichen Bombenangriffen sicher und könnten nicht mehr zum Ziel werden, so Haslacher.

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Singapur ist die Asien-Drehscheibe des Unternehmens, so wie es die Metropole für viele Unternehmen ist. Und nicht umsonst wurde dieser Standort jetzt zum 20-jährigen Jubiläum ausgebaut: Denn auf dem Kontinent gibt es nicht nur eine Reihe von Mega-Flughafen-Projekten, wie zum Beispiel in Hongkong oder in Singapur selbst. Allein in Indien sei der Bau von rund 200 mittelgroßen Flughäfen geplant. "Der Erfolg des börsennotierten Familienunternehmens basiert auf den Mitarbeitern", sagte er bei seiner Unternehmenspräsentation vor einer Wirtschaftsdelegation von WKÖ-Präsident Harald Mahrer.

Hohe Nachfrage nach Frequentis-Produkten

Weitere Geschäftsfelder von Frequentis neben der Luftfahrt sind Lösungen im Bereich der öffentlichen Sicherheit. Hier werden Lösungen für die Polizei, z.B. in London, für die Feuerwehr, z.B. in Hamburg, und für Rettungsorganisationen angeboten. Rund ein Fünftel des Umsatzes wird in diesem Bereich erwirtschaftet. Weitere 15 Prozent stammen aus Kommunikationslösungen für den öffentlichen Verkehr wie Eisenbahnen. Ein Beispiel ist die Schweizerische Bundesbahn. Die restlichen 5 Prozent entfallen auf die Schifffahrt. Kundin ist zum Beispiel die kanadische Küstenwache.

Stolz erzählt Haslacher, dass die Stadt Wien die Straße im Bezirk Favoriten, in der sich die Frequentis-Zentrale befindet, vor einiger Zeit in Innovationsstraße umbenannt hat. "Und unsere genaue Adresse lautet Innovationsstraße 1."

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Der Umsatz stieg im ersten Halbjahr um 11,7 Prozent auf 186,8 Mio. Euro. Nach Regionen betrachtet erwirtschaftete Frequentis 67 Prozent des Umsatzes in Europa, 14 Prozent in Amerika, 11 Prozent in Asien und 8 Prozent in Australien / Pazifik / Afrika. Auch der Auftragseingang stieg im ersten Halbjahr um 29,1 Prozent auf 208,0 Mio. Euro. Der Auftragsstand erreichte 546,7 Mio. Euro und ist damit um 9,8 Prozent gestiegen.