Fahrzeugbau : Schwarzmüller: Beate Paletar wird Aufsichtsratschefin

Schwarzmüller Gruppe Industrie Produktion Freinberg

Schwarzmüller-Produktion in Freinberg: Statt CEO Roland Hartwig soll ein Dreier-Team die operative Geschäftsführung übernehmen.

- © Schwarzmüller Gruppe

Die Alleineigentümerin des oberösterreichische Fahrzeugbauer Schwarzmüller mit Sitz in Freinberg bei Schärding nimmt in Zukunft mehr Einfluss: Statt CEO Roland Hartwig soll ein Dreier-Team die operative Geschäftsführung übernehmen. Die Firmenerbin Beate Paletar, Tochter von Wilhelm Schwarzmüller, die im Dezember die Anteile der Kinder ihrer Cousine übernahm und damit zur Alleineigentümerin des Fahrzeugbauers wurde, will sich als neue Aufsichtsratsvorsitzende stärker engagieren. Sie war zwischen 2005 und 2012 schon in der Geschäftsführung des Schärdinger Unternehmens. Der langjährige CEO Hartwig, der laut Paletar "Meilensteine in der Weiterentwicklung des Unternehmens gesetzt" habe, soll seinen Posten zur Verfügung gestellt haben.

Man gehe, so heisst es in einer Presseaussendung, nach sieben Jahren einvernehmlich auseinander. Paletar hat im Herbst 2022 die Anteile ihrer Verwandten - Kinder ihrer Cousine - an dem Familienunternehmen, das in sechster Generation geführt wird, übernommen und will nun die Möglichkeiten, die ihr das Alleineigentum bietet, nutzen. Dabei denke die 60-Jährige auch an die nächste Generation, sprich ihre Kinder, wie sie sagt.

Nie mehr eine wichtige News aus der Industrie verpassen? Abonnieren Sie unser Daily Briefing: Was in der Industrie wichtig wird. Täglich um 7 Uhr in ihrer Inbox. Hier geht’s zur Anmeldung.

Beate Paletar, Schwarzmüller
Neue starke Frau bei Schwarzmüller: Firmenerbin Beate Paletar, Tochter von Wilhelm Schwarzmüller die im Dezember die Anteile der Kinder ihrer Cousine übernahm und damit zur Alleineigentümerin des Fahrzeugbauers wurde, will sich als neue Aufsichtsratsvorsitzende stärker engagieren. - © Schwarzmüller Gruppe

Pierer-Vorstand Rinnerberger im Aufsichtsrat

Die operative Geschäftsführung übernehmen der neu in die Gruppe kommende Manager Thomas Biringer als COO, der schon bisher für die Finanzen zuständige Michael Hummelbrunner und für den Vertrieb der bisherige Prokurist Wolfgang Köster. Das dreiköpfige Team, dem kein CEO mehr vorstehe, werde enger an den Aufsichtsrat gebunden, so Paletar. Für den Aufsichtsrat wolle sie ausgewiesene Industrieexperten gewinnen wie Klaus Rinnerberger, Vorstandsmitglied der Pierer Industrie AG, der den Platz des aus Altersgründen ausgeschiedenen Leopold Heher übernimmt.

Lesen Sie hier: Schwarzmüller: Mit Skepsis in die Zukunft.

Die Schwarzmüller Gruppe habe sich als Europas größter Nischenanbieter etabliert, dessen Anhänger seinen Kunden Mehrwert garantieren. Diesen Weg werde man weitergehen, dabei aber Schwerpunkte und Tempo der Entwicklung nochmals überprüfen, gab Paletar vor.Zahlenmäßig schrieb Schwarzmüller 2022 mit 446 Mio. Euro Umsatz und 10.599 (2021: 9.962) produzierten Fahrzeugen erneut Höchstwerte. Das Unternehmen kämpfe aber mit extremen Einkaufspreisen und Lieferschwierigkeiten, denen vor allem der Angriffskriegs Russlands gegen Russlands gegen die Ukraine zugrunde liege. Die Fahrzeuge, vor allem die speziell angefertigten Fernverkehrstrailer, werden trotz hohen Auftragsstands nicht fertig, weil Spezialteile aus Russland fehlen würden, die sonst nirgendwo verfügbar seien.

Kfz-Industrie Ober?sterreich Transport Unternehmen
Ex-Schwarzmüller CEO Roland Hartwig: De etablierte Nischenanbieter Schwarzmüller kämpfe zuletzt mit extremen Einkaufspreisen und Lieferschwierigkeiten - © Schwarzmüller Gruppe