Vom Elektromotor bis zum Fahrzeug-Radar, von der Bordsoftware bis zur Ladeinfrastruktur: Huawei liefert inzwischen fast alles, was ein modernes E-Auto braucht. Einst weltgrößter Smartphone-Anbieter, hat sich das Unternehmen in rasantem Tempo zu einem zentralen Spieler der Autoindustrie entwickelt. Selbst Ladesäulen stammen von Huawei – Energiemanagement zählt zur Kernkompetenz des Konzerns, ursprünglich entwickelt, um Mobilfunkantennen effizienter zu betreiben.
Nicht aus Huaweis Hand stammen Batterien, Reifen, Sitze oder Karosserieteile – also all jene klassischen, nicht-digitalen Komponenten, die weiterhin aus der traditionellen Autoindustrie kommen. Bei allem Digitalen dagegen mischt Huawei mit – und setzt dabei auf drei Kooperationsmodelle.
Zum einen liefert der Konzern als Zulieferer einzelne IT-Hardwarekomponenten: etwa Lidar-Sensoren zur Abstandsmessung, Fahrassistenzsysteme oder Displays mit Augmented-Reality-Funktion, bei denen Warnhinweise und Navigationsdaten direkt ins Sichtfeld projiziert werden.
Darüber hinaus bietet Huawei mit dem „Huawei Inside“-Modell (HI) eine umfassendere Lösung an: Autohersteller, denen es an digitalem Know-how fehlt, können hier auf Komponenten und komplette Softwarepakete für autonomes Fahren, Datenmanagement und Cloudanbindung zurückgreifen – alles basierend auf Huaweis eigenem Betriebssystem HarmonyOS. Marken wie BAIC, Changan oder Dongfeng nutzen HI-Technik für ihre Premium-Modelle unter Namen wie Arcfox, Avatr oder Voyah.
Am engsten ist die Verzahnung bei der Harmony Intelligent Mobility Alliance (HIMA): Hier entwickelt Huawei gemeinsam mit Herstellern wie BAIC, Chery, JAC und Sokon komplette Elektroautos. Die Seres-Modelle der Sokon-Gruppe, die unter dem Markennamen Aito laufen, werden sogar direkt in Huawei-Stores verkauft – inklusive Präsentation und Kundenberatung durch den Konzern selbst.
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