Elektromobilität : BMW Group Werk Steyr hat das beste Unternehmensergebnis der Geschichte

Mitarbeiterin im BMW Werk in Steyr arbeitet an Benzinmotor

BMW-Fertigung in Steyr: Mit Verbrennern Rekordergebnis erzielt - ab Juni folgt die E-Motorenproduktion

- © YouTube/ RTV Regionalfernsehen

Die neue Werkshalle bei BMW Steyr ist fertiggestellt. Damit die Vorserienproduktion für die geplante Fertigung von 600.000 Elektromotoren jährlich wie projektiert im Juli dieses Jahres anlaufen kann, werden derzeit rund 300 Anlagen - von einzelnen kleinen Maschinen bis hin zur über 30 Meter langen Getriebe-Hochzeitsstation, in der vier Roboter und andere Anlagen zusammen das Getriebe in den Hauptmotor einbauen - errichtet. Der heimische Automatisierungslösungsanbieter PIA Automation errichtet im BMW Werk die Getriebe-Montageanlage, sie erstreckt sich auf einer Fläche von insgesamt rund 4.700 Quadratmetern.

Die BMW Gruppe in Österreich (dazu gehört auch der Verkauf von Autos) verzeichnet erstmals über 1 Milliarde Euro Umsatz im Geschäftsjahr 2023. Die hohe Auslastung im Werk Steyr sorgt dabei für ein dickes Stück vom Umsatzkuchen. Trotz der noch nicht abgeschlossenen Ausbauarbeiten für Elektro wächst der Umsatz den das Werk in Steyr macht, weiter: 2023 zählte die BMW Group in Österreich 5.520 Beschäftigte, ein Anstieg von über vier Prozent bzw. ein Plus von 260 Beschäftigten gegenüber dem Vorjahr. 4.700 davon sind im BMW Group Werk Steyr tätig.

Steyr wird dabei zum Kompetenzzentrum für BMWs Elektroambitionen: Inzwischen forschen ein Drittel der Entwickler im BMW-Motorenwerk in Steyr im Bereich E-Mobilität, bis 2030 soll es rund die Hälfte sein, sagt Motorenchef Klaus von Moltke bei der Präsentation der Jahrezahlen. Die BMW Gruppe hat im Vorjahr zusätzlich 260 Mitarbeiter angestellt, davon alleine 200 in Steyr, dem weltgrößten BMW Motorenwerk.

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Pressekonferenz zur neuen Elektro-Linie im BMW-Werk in Steyr.
Pressekonferenz zur neuen Elektro-Linie im BMW-Werk in Steyr im Jahr 2022: Startschuss für eine 500 Millionen Euro Investition - © WEKA Industriemedien

BMW in Österreich Nummer 2 nach Tesla

Treiber für das Umsatzwachstum im Verkaufsbereich sind unter anderem die elektrifizierten Modelle mit einem Wachstum von 85 Prozent gewesen. Hierzulande wurden im vergangenen Jahr 20.154 BMW und MINI zugelassen, ein Plus von 8,8 Prozent gegenüber 2022. Über eine halbe Million neue BMW und Mini wurden seit der Gründung 1977 verkauft.

Mit 1.853 neu zugelassenen Motorrädern und Scootern im Segment über 500 cm2 und da mit einem Plus von 17 Prozent gegenüber dem Vorjahr erzielte BMW 2023 - im Jahr seines 100-jährigen Jubiläums - ein "souveränes Ergebnis", so BMW Austria-Chef Christian Morawa.

Auf vier Rädern erfreute sich die reine Elektroflotte eines stark steigenden Interesses. 2023 wurden 6.313 vollelektrische BMW und MINI zwischen Boden- und Neusiedler See zugelassen - ein Plus von 72,9 Prozent im Jahresvergleich. Damit sei man deutlich stärker gewachsen als der Gesamtmarkt für vollelektrische Fahrzeuge. Mittlerweile biete der Konzern 16 reine Stromer in Österreich an. Dieses Jahr wird das Angebot mit einer vollelektrischen Version des BMW 5er Touring und dem BMW iX2 erweitert.

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Zu den vollelektrischen MINI Cooper SE und MINI Cooper E kommen die beiden vollelektrischen Modelle Countryman SE und Countryman E hinzu. Bei den Neuzulassungen erreichte BMW im Vorjahr den dritten Platz in Österreich, im Prämiumsegment sei man führend. Am reinen Elektromarkt die Nummer 2 hinter Tesla, rechnete Morawa vor. Mit dem BMW 5er als Kombi-Stromer soll ab Mai der gehobene Geschäftskundenmarkt aufgerollt werden. Die Reichweite der reinen Elektroautos werde immer weniger ein Thema, außerdem sei die Ladeinfrastruktur in Österreich ganz gut ausgebaut - jedenfalls besser als in Deutschland, aber schlechter als in den Niederlanden, so Morawa im Gespräch mit der APA.

Rund 20.000 Ladestationen gibt es mittlerweile in Österreich.Inzwischen würden ein Drittel der Entwickler im BMW-Motorenwerk in Steyr im Bereich E-Mobilität forschen, bis 2030 soll es rund die Hälfte sein, so der Chef des BMW Werks in Steyr, Klaus von Moltke. Zu bemerken sei ein Revival der Plug In-Hybride, wobei BMW - trotz vieler Kritik - immer technologieoffen vorgegangen sei, was sich nun auszahle. Von Diesel über Benziner, Hybride und reine Stromer habe man alles im Angebot, und das vom Kompaktauto bis zur Luxuslimousine, betonte der Motoren-Boss. Davon profitiere auch der Arbeitsmarkt, so habe BMW im Vorjahr zusätzlich 260 Mitarbeiter angestellt, davon alleine 200 in Steyr, dem weltgrößten BMW Motorenwerk.

BMW-Chef Christian Morawa und BMW-Steyr-Chef Klaus von Moltke
BMW Österreich Chef Morawa und Steyr-Werkschef Moltke: Am reinen Elektromarkt ist man die Nummer 2 hinter Tesla. - © BMW

BMW: Fast 9 Milliarden Investitionen in Österreich seit den 70er Jahren

BMW hat nach Eigenangaben in Österreich seit 1977 über 8,8 Mrd. Euro investiert, aktuell sind 8.000 Personen bei den Bayern hierzulande beschäftigt. Vom Firmensitz in Salzburg aus wir auch die Region Zentral- und Südosteuropa betreut. In der Gesamtregion steigerten die Bayrischen Motoren Werke ihren Umsatz auf neun Milliarden Euro. In Steyr (OÖ) produzieren 4.700 Mitarbeiter jährlich über eine Million Benzin- und Dieselmotoren. Künftig werden in Steyr pro Jahr über 600.000 E-Antriebe produziert - parallel zur anhaltend hohen Produktionsauslastung mit Diesel- und Benzinmotoren, so Klaus von Moltke.