Zulieferer-Industrie : Zulieferer Polytec im ersten Quartal mit Verlusten trotz mehr Unsatz

Polytec Ebensee

Auto-Zulieferer Polytec hat im ersten Quartal des Jahres zwar den Umsatz ausgeweitet, dabei aber unter dem Strich einen Verlust eingefahren.

- © Polytec

Der börsennotierte oberösterreichische Autozulieferer Polytec hat im ersten Quartal des Jahres seinen Umsatz gesteigert, dabei jedoch einen Verlust verzeichnet. Operativ zeigte sich das Unternehmen wieder deutlich im Plus. Der Ausblick für das Gesamtjahr bleibt "unverändert optimistisch" und die erwartete Umsatzsteigerung wird durch das "Hochfahren von neuen Projekten gestärkt", wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Der Konzernumsatz der Polytec Group erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahresquartal um 2,7 Prozent auf 172,3 Mio. Euro. Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) betrug 1,4 Mio. (0,2 Mio.) Euro, nachdem das EBIT sowohl im dritten als auch im vierten Quartal 2023 negativ ausgefallen war. Nach Steuern wurde ein Verlust von 1,4 Mio. Euro verzeichnet, verglichen mit einem Verlust von 1,3 Mio. Euro im Vorjahresquartal.

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Das Management von Polytec erwartet für 2024 weiterhin einen Umsatz in der Größenordnung von 660 Mio. bis 710 Mio. Euro und strebt eine EBIT-Marge von etwa 2 Prozent bis 3 Prozent an. Unsicherheiten bestehen im volatilen Marktumfeld, in der Nachfrageentwicklung und im generellen Wandel hin zur Elektromobilität.

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- © Industriemagazin

2023 Verluste trotz mehr Umsatz

Polytec konnte im letzten Jahr zwar den Umsatz steigern, verzeichnete jedoch unterm Strich einen Verlust. Der Umsatz erhöhte sich 2023 um 5,8 Prozent auf 636 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr, wie das Unternehmen bekanntgab. Der Nettogewinn lag bei minus 14,1 Millionen Euro, nachdem im Jahr 2022 noch ein Minus von 2,2 Millionen Euro ausgewiesen wurde. Das operative Ergebnis (EBIT) betrug minus 6,7 Millionen Euro, während es 2022 noch bei 700.000 Euro lag.

Das bereinigte operative Ergebnis (EBITDA) sank von 33,2 Millionen Euro auf 26,6 Millionen Euro. Die Eigenkapitalquote lag bei 41,4 Prozent (2022: 43 Prozent), und die Nettofinanzverbindlichkeiten beliefen sich auf 79,5 Millionen Euro (2022: 59,8 Millionen Euro). Polytec beschäftigte im vergangenen Geschäftsjahr, umgerechnet in Vollzeitäquivalente und inklusive Leihpersonal, 3.835 Mitarbeitende (2022: 3.510). Für 2023 plant das Unternehmen keine Dividendenausschüttung.

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Im Marktsegment für Personenkraftwagen und leichte Nutzfahrzeuge stieg der Umsatz um 6,0 Prozent auf 470,6 Millionen Euro. Der Umsatz im Bereich der Nutzfahrzeuge erhöhte sich im Vergleich zu 2022 um 9,9 Prozent auf 109,5 Millionen Euro und erreichte damit erstmals seit 2020 wieder einen dreistelligen Millionenbetrag. Dagegen verzeichnete der Bereich Smart Plastic & Industrial Applications einen leichten Umsatzrückgang von 3,6 Prozent auf 55,9 Millionen Euro.

Für das Geschäftsjahr 2024 prognostiziert das Management von Polytec derzeit einen Umsatz zwischen 660 und 710 Millionen Euro und strebt eine EBIT-Marge von etwa 2 bis 3 Prozent an. Die Umsatzsteigerung soll durch den Anlauf neuer Projekte unterstützt werden, die auf den hohen Auftragseingängen der letzten Jahre basieren, hieß es weiter.

Laut Firmenchef Markus Huemer haben Maßnahmen zur Steigerung der operativen Effizienz zwar positive Effekte erzielt, jedoch wurden diese durch „Mehrkosten durch Zusatzschichten“ und ein „erhöhter Personalstand“ deutlich beeinträchtigt. „Auch wenn wir natürlich umgehend auf allen Ebenen Gegenmaßnahmen ergriffen haben, liegt unser Ergebnis dadurch deutlich unter den Erwartungen.“