Fortführung der Volta Trucks Produktion : Steyr Automotive schöpft neuen Mut

die rundum verglaste Kabine sorgen für ein weites Sichtfeld von 220 Grad und reduzieren die gefährlichen toten Winkel

Neue Hoffnung bei Steyr Automotive, dass die Produktion des Elektro-Lkw Volta Zero wieder aufgenommen werden kann.

- © Steyr Automotive

Neue Hoffnung bei Steyr Automotive, dass die Produktion des Elektro-Lkw Volta Zero wieder aufgenommen werden kann. Mitte Oktober hatte das schwedische E-Lkw-Start-up Volta Trucks überraschend Insolvenz angemeldet, Steyr hatte für das Unternehmen eine Kapazität von 14.000 Fahrzeugen pro Jahr reserviert. Inzwischen wurde Volta Trucks von dem US-Fonds Luxor Capital übernommen, mit dem neuen Eigentümer liefen aktuell "konkrete Gespräche", informierte Steyr Automotive am Dienstag.

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Man sei zuversichtlich, mit Luxor Capital die Zusammenarbeit zur Fertigung des E-Trucks in Steyr in den kommenden Wochen fixieren zu können. Das auf Volta Zero spezialisierte Team mit Ingenieuren und Produktionsmitarbeitern befinde sich zwar großteils in Bildungskarenz. Eine Unternehmenssprecherin meinte aber, dass diese in den kommenden Wochen an ihren Arbeitsplatz zurückkehren werden, sodass eine Fertigung starten könne.

Erst im September wurde bekannt, dass Steyr Automotive 260 Beschäftigte beim Frühwarndienst des Arbeitsmarktservice für die Entlassung angemeldet hat. Es müsse weiter an der Senkung der Kostenstruktur gearbeitet werden, betonte das Unternehmen damals. Das Unternehmen, das zum Zeitpunkt der Übernahme durch Siegfried Wolf noch 2.300 Beschäftigte zählte, soll auf 1.400 Beschäftigte reduziert werden, davon sollten ursprünglich rund 700 in der Volta-Fertigung arbeiten. Durch die Insolvenz von Volta vor zwei Wochen stehen nun aber weitere Arbeitsplätze auf dem Spiel.

"Die notwendige Anpassung der Kostenstrukturen zwingt uns auch zu einer Reduzierung des Beschäftigtenstandes, insbesondere im Bereich der Angestellten", bestätigte das Unternehmen am Donnerstag Medienberichte. Über Zahlen gab es aber keine genaue Auskunft.

Im März 2022 stellt Steyr Automotive vorübergehend seine gesamte Produktion ein. Hintergrund seien Lieferschwierigkeiten bei Kabelbäumen aus der Ukraine, so das Unternehmen. Ebenfalls im September liefen die letzten Lkw der Marke MAN vom Band. Als Siegfried Wolf im Sommer 2021 das MAN-Werk rettete, wurde auch ein zweijähriger Übergangsvertrag vereinbart, um für den deutschen Lkw-Hersteller zu fertigen. Eine Art Schonfrist, in der Wolf neue Kunden, Aufträge und eine neue Vision für den Standort gewinnen soll. Bei der Übernahme war die Akquisition neuer Aufträge im Bereich Elektromobilität ein zentrales Element im Zukunftskonzept von Siegfried Wolf für Steyr Automotive.

So ist es gelungen, einen Auftrag für die Serienproduktion des vollelektrischen E-Trucks des schwedischen Start-up-Unternehmens Volta an Land zu ziehen. Eine Kapazität von 14.000 Fahrzeugen pro Jahr wurde für die Produktion der E-Trucks in Steyr reserviert.

Doch nun kommt alles anders: Volta Trucks, das schwedische Start-up-Unternehmen für Elektro-Lkw, sah sich aufgrund von Störungen in der Lieferkette gezwungen, Insolvenz anzumelden. Die erst im Frühjahr gestartete Serienproduktion des E-Lkw war durch Lieferengpässe bei Batterien nach der Insolvenz eines US-Zulieferers ins Stocken geraten.

Volta Trucks wollte das Produktionsvolumen der Lkw, die bei Steyr Automotive in Serie gegangen sind, in den kommenden Jahren schrittweise erhöhen. 700 Arbeitsplätze sollten dazu in Steyr und weitere 2.000 in der Zulieferkette geschaffen werden. Der Volta-Auftrag beschäftigt bei Steyr Automotive derzeit 150 Mitarbeiter. Laut Unternehmenssprecherin Susanne Wurm sind die Mitarbeiter derzeit "zu Hause" und bauen ihre Zeitkonten ab. Weitere Maßnahmen wie Kurzarbeit würden geprüft. (APA/red)