Automatisierung : SPS: Das war die Fachmesse 2022

SPS Fachmesse für digitale Automatisierung 2022

SPS - Smart Production Solutions - Fachmesse für digitale Automatisierung, Nürnberg

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Die SPS ist die zentrale Fachmesse für smarte und digitale Automatisierung im deutschsprachigen Raum. Nach dem coronabedingten Ausfall im vergangenen Jahr fand die Messe heuer plangemäß vom 8. – 10. November in Nürnberg statt. Rund 1.000 Betriebe stellten ihre Produkte und Lösungen vor und auch Österreich war mit 27 Unternehmen vertreten. Cornelia Groiss, die Chefredakteurin unseres Schwestermagazins FACTORY, war vor Ort und hat mit einigen Ausstellern über aktuelle Themen gesprochen.

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Thematisch spannte das Messeprogramm den Bogen heuer von Industrie 4.0 über Industrial Communications und Smarte Sensoren bis hin zu neuen Antrieben und Nachhaltigkeit.Elektromotoren verbrauchen rund 70 % des gesamten industriellen elektrischen Energiebedarfs. An dieser Stelle können in Zukunft einige Hebel bedient werden, um das zu ändern.

Schneider Electric gilt hier als Vorreiter in Sachen Sustainability. Mehrfach wurde der Elektronikkonzern bereits unter den nachhaltigsten Unternehmen der Welt gelistet. Niels Wessel, Produktmanager für Antriebe, erklärte im Gespräch, wie viel Energie beispielsweise mit dem Einsatz von Frequenzumrichtern gespart werden kann:

" Ein Tipp, um nachhaltiger zu arbeiten und zu produzieren, ist das Einbauen von sogenannten Frequenzumrichter. Beispielsweise werden für Pump- und Lüfterapplikationen, allgemein bei motorischen Applikationen, ca. 2/3 des Energiebedarfs verwendet. Hier gibt es ein großes Potenzial, um Energie zu sparen. Wenn man diese Prozesse also geschickt regelt, Pumpen oder Hallenlüftungen zum Beispiel bedarfsgesteuert fahren lässt, kann mit Hilfe des Frequenzumrichters sehr viel Energie gespart werden. Das sind gute und vor allem einfache Möglichkeiten um nachhaltig zu produzieren und Energie einzusparen."

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Niels Wessel Schneider Electric, Produktmanager für Antriebe
Niels Wessel, Produktmanager für Antriebe, Schneider Electric - © WEKA Industrie Medien GmbH

Auch ABB setzt mit seinen ausgestellten Produkten auf das Energiesparpotenzial bei Antrieben. Serviceleiter Frank Simon stellt Synchron-Reluktanzmotoren im Paket mit Frequenzumrichtern vor. Neu sind hier vor allem die Modelle inklusive Flüssigkeitskühlung:

"Produzierende Unternehmen haben in der Regel sehr hohe Stromverbräuche und diese vor allem wegen der Elektromotoren, die rund 70% davon verbrauchen. Synchron-Reluktanzmotoren in Kombination mit Frequenzumrichtern können hier dazu beisteuern, um wirklich höchste Wirkungsgrade zu erreichen. Damit spart man auch Energie ein und folgend auch CO2, Energiekosten usw."

Serviceleiter Frank Simon, ABB
Frank Simon, Serviceleiter ABB - © WEKA Industrie Medien GmbH

Transparenz und effizientes Energiemanagement sind bei WAGO besonders wichtige Stichworte. Das Unternehmen, das vielen aufgrund seiner Steckverbinder ein Begriff ist, stellte die „Digitale Zukunft“ ins Zentrum:

"Wago unterstützt Unternehmen in mehreren Schritten. Der erste ist die Transparenz in Zusammenhang mit ihren Energieverbräuchen, denn man muss sich ansehen, wo liegen diese Verbräuche, wo gibt es Effizienzpotenziale und wo kann man etwas einsparen. Im zweiten Schritt visualisieren wir die Analyse und die Bereiche, wo es noch Einsparungspotenzial geben würde, um sich dann einen Plan überlegen zu können."

Lukas Dökel, Head of Industry & Key Account Manager, WAGO
Lukas Dökel, Head of Industry & Key Account Manager, WAGO - © WEKA Industrie Medien GmbH

Phoenix Contact bietet Komponenten, Systeme und Lösungen im Bereich der Elektrotechnik, Elektronik und Automation. Auch Till Potente, Vice President Operations and Sustainability weist auf die verschiedenen Aspekte von Nachhaltigkeit hin:

"Wir haben bei uns das Thema in drei Schwerpunkte aufgeteilt. Zum einen ist es "Net Zero Factory" (Emissionen auf Null), also was muss ich in der Fabrik machen, um vom CO2-Ausstoß wegzukommen. Dann bei der Nachhaltigkeit aber auch Themen rund um die soziale Nachhaltigkeit nicht zu Vergessen. Das heißt die Mitarbeiter in der Community im Werk, aber auch in der Diversity miteinbeziehen. Der dritte Punkt ist auf unser Produkt bezogen - Product Environmental Footprint. Also wie können wir auch entlang der gesamten Supply Chain unsere Produkte so aufbauen, dass wir in den Zulieferstrukturen, der Logistik und dem Produktlebenszyklus die Produkte nachhaltig gestalten."

Und wer jetzt schon für das nächste Jahr planen möchte: Die SPS findet vom 14. – 16. November 2023 in Nürnberg statt.

Till Potente, Vice PResident Operations and Sustainability, Phoenix Contact
Till Potente, Vice President Operations & Sustainability - © WEKA Industrie Medien GmbH