Energieversorgung : Rubel für Gas: Viele Szenarien, keine Entscheidung

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Gazprom: Umstellung auf Rubelverrechnung mit vielen offenen Fragen

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Russland will bei der angestrebten Umstellung der Gas-Zahlungen für "unfreundliche" Nationen die in den Lieferverträgen vereinbarten Preise nicht ändern. "Die Währung, in der die Zahlung zu leisten ist, wird sich ändern" sagte eine mit dem Vorgang vertraute Person in Russland am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters. Nicht ändern werde sich der vertraglich vereinbarte Preis unabhängig von der Währung.

So solle etwa bei in Euro abgeschlossenen Verträgen die Zahlung anhand des von der russischen Zentralbank festgelegten Euro/Rubel-Kurses erfolgen. Bei dem Vorschlag handle es sich aber nur um eines von mehreren diskutierten Szenarien.

Es wird auch davon gesprochen, dass die Zahlungen von Kunden an die Gazprom auch über die Gazprombank, das drittgrößte russische Geldhaus, als Mittlerin abgewickelt werden. "Es gibt noch keine endgültige Entscheidung, es wird daran gearbeitet", hieß es in Finanzkreisen. Die Gazprombank unterliegt indes etwa britischen Sanktionen.

Krisentreffen am Donnerstag

Zuvor hatte Wladimir Putin in einem Gespräch mit dem deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz gesagt, die Verrechnung in Rubel werde nicht zu einer Verschlechterung der Vertragsbedingungen für die europäischen Importeure von russischem Gas führen.

Am Donnerstag will Putin sich mit Vertretern des russischen Gasriesen Gazprom und der Zentralbank treffen, um sich über den Stand der Verrechnungsumstellung informieren zu lassen. Mit der Ankündigung, Erdgas nur noch gegen Rubel zu liefern, hatte Russlands Präsident Wladimir Putin auf die Sanktionen nach dem russischen Angriff auf die Ukraine reagiert. G7-Staaten und andere Länder, auch der österreichische Gas-, Öl- und Chemiekonzern OMV lehnen dies ab und verweisen darauf, dass die Verträge eine Bezahlung in Euro bzw. Dollar vorsähen.