Finanzmarkt : RBI keine Bedrohung für Österreichs Banksystem

ABD0090_20210507 - WIEN - ?STERREICH: Ein RBI-Logo aufgenommen am Freitag, 7. Mai 2021, in Wien im Rahmen der Bekanntgabe des "Ergebnis 1. Quartal" der Raiffeisen Bank International AG (RBI). - FOTO: APA/HERBERT NEUBAUER

RBI: Turbulenzen verkraftbar

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In Anbetracht der Sanktionen gegen das russische Finanzsystem und der Sorgen um die dadurch drohenden Auswirkungen auf das heimische Banksystem haben die Vorstände der Finanzmarktaufsicht (FMA), Helmut Ettl und Eduard Müller, heute im Finanzausschuss beruhigt. Das österreichische Finanzsystem sei stabil, derzeit absehbare Auswirkungen seien "schmerzhaft, aber verkraftbar", sagen die Vorstände.

Auch im Hinblick auf die Raiffeisen Bank International (RBI) sehe man keine unmittelbaren Risiken für den heimischen Bankensektor. Das hätten auch jüngste Rating-Einstufungen für die Bank bestätigt. Längerfristig könne man die Auswirkungen des Konflikts für die Weltwirtschaft aber noch nicht abschätzen. Es gelte daher, genau zu beobachten, wie es weitergeht, um die Finanzmarktstabilität zu erhalten so die Vorstände.

Bei der Raiffeisen Bank International (RBI) sind 473 Mio. Euro Kredite von den Sanktionen betroffen. In Relation zu einem Gesamtvolumen von 11,6 Mrd. Euro ist das ein verhältnismäßig kleiner Betrag. Außerdem werde von dem sanktionierten Volumen die Hälfte in weniger als drei Monaten abreifen, hieß es von dem heimischen Institut.

Keine Notwendigkeit für Kompensationen

Eine Notwendigkeit für eine Kompensation der Banken aus Staatsgeldern sehen Ettl sowie Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) nicht. Auch bezüglich der Haftungen der Oesterreichischen Kontrollbank (OeKB) gebe es derzeit keine Signale, dass es zu Ausfällen kommen könnte.

Auch Sorgen, dass es im Zuge des Ausschlusses Russlands aus dem internationalen Zahlungssystem SWIFT zu Umgehungen kommen könnte, zerstreuten die Vorstände. Umgehungsmöglichkeiten könnten nur in Einzelfällen vorkommen, nicht aber im systemischen Bereich. Man versuche derzeit, Lücken wie etwa bei Kryptowährungen zu schließen. (apa/red/pd)