Kurzarbeit : Produktionsstopps ohne Kurzarbeit?

ABD0028_20220301 - WIEN - ?STERREICH: Arbeitsminister Martin Kocher (?VP) am Dienstag, 1. M?rz 2022, anl. der PK "Aktuelles zum Arbeitsmarkt" im Arbeitsministerium in Wien. - FOTO: APA/HELMUT FOHRINGER
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Die hohen Energiepreise werden nach Ansicht von Arbeitsminister Martin Kocher "nur im Ausnahmefall" zu Produktionsstopps bei heimischen Unternehmen führen. Als einer der ersten Betriebe in Österreich drosselt die steirische Papierfabrik Norske Skog in Bruck/Mur ihre Produktion offenbar wegen hoher Gaspreise. Auch fehlende Bauteile und hohe Preise für andere Rohstoffe belasten die Unternehmen. "Wir haben die Kurzarbeit", sagte Kocher in Richtung der betroffenen Firmen.

Die Sprit-, Gas- und Strompreise steigen seit einem Jahr deutlich. Seit dem 24. Februar, dem Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine, schnellen die Energiepreise in ungeahnter Geschwindigkeit nach oben. Arbeitsminister Kocher hofft, dass sich die Preise nach "einem Überschießen" wieder einpendeln werden. Für solche "exogene Schocks" gebe es die Kurzarbeit, sagte Kocher am Donnerstag im Klub der Wirtschaftspublizisten in Wien.

Der Arbeitsminister erwartet durch den Ukraine-Krieg vor allem negative Zweitrunden-Effekte auf die heimische Wirtschaft und den Arbeitsmarkt. Die Verbesserungen der letzten Monate am Arbeitsmarkt werden "sich nicht so fortsetzten", erwartet Kocher. Auch die Prognosen vom vergangenen Dezember für das Wirtschaftswachstum im Jahr 2022 in Österreich seien "unrealistisch". Damals prognostizierten IHS und Wifo für heuer ein BIP-Plus von 4,2 bzw. 5,2 Prozent. (apa/red/pd)