Textilindustrie Österreich : Lenzing meldet starkes Comeback - Quartalszahlen 2025 zeigen deutlichen Gewinnsprung

Lenzing

Der börsennotierte Faserhersteller Lenzing hat sein Ergebnis im ersten Quartal 2025 nach einem Verlust in der Vergleichsperiode des Vorjahres wieder ins Plus gedreht.

- © Franz Neumayr Press

Der börsennotierte Faserhersteller Lenzing ist mit einem deutlichen Ergebnisplus ins Jahr 2025 gestartet. Nach einem Verlust im ersten Quartal 2024 hat das Unternehmen im ersten Quartal 2025 wieder schwarze Zahlen geschrieben. Laut Unternehmensangaben stieg der Umsatz um 4,8 Prozent auf 690,2 Millionen Euro, während das EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) mit einem kräftigen Zuwachs von 118,8 Prozent auf 156,1 Millionen Euro ebenfalls stark zulegen konnte.

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Unterm Strich verbuchte Lenzing einen Gewinn von 31,7 Millionen Euro, nachdem im Vergleichszeitraum des Vorjahres noch ein Verlust von 26,9 Millionen Euro zu Buche stand. Das Unternehmen betonte, dass im EBITDA auch positive Sondereffekte aus dem Verkauf überschüssiger EU-Emissionszertifikate sowie Bewertungseffekte enthalten seien. Die EBITDA-Marge verbesserte sich deutlich von 10,8 auf 22,6 Prozent. Das operative Ergebnis (EBIT) kletterte auf 74,3 Millionen Euro, nach nur 1,5 Millionen Euro im Vorjahr. Damit schrieb Lenzing erstmals seit dem dritten Quartal 2022 wieder einen operativen Gewinn.

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Performance-Programm zeigt Wirkung

„Die Lenzing Gruppe hat ihren Erholungskurs im ersten Quartal des Jahres 2025 fortgesetzt und dank unseres Performance-Programms deutliche Umsatz- und Ergebnissteigerungen erzielt“, so Lenzing-CEO Rohit Aggarwal laut Presseaussendung. Gleichzeitig habe sich die Unsicherheit auf den globalen Märkten durch eine „zunehmend aggressive Zollpolitik“ weiter verschärft.

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Ziel des umfassenden Performance-Programms sei es, die Krisenresilienz des Unternehmens zu stärken und flexibler auf Marktveränderungen zu reagieren. Im Geschäftsjahr 2024 konnten durch die Maßnahmen Kosten in Höhe von 130 Millionen Euro eingespart werden. Für das laufende Jahr 2025 plant Lenzing mit weiteren Einsparungen von über 180 Millionen Euro.

Lenzing hält an seiner Prognose für 2025 fest und geht weiterhin von einem höheren EBITDA im Vergleich zum Vorjahr aus. Die positiven Quartalszahlen unterstreichen, dass sich das Unternehmen auf einem stabilen Wachstumspfad befindet – ein wichtiges Signal für Investoren und den Textil- sowie Fasermarkt weltweit.

Rohit Aggarwal, Lenzing
Rohit Aggarwal, Lenzing - © Lenzing AG

Lenzing kämpft mit hohen Kosten und schwankender Nachfrage

Trotz des Umsatzanstiegs im ersten Quartal 2025 bleibt das Marktumfeld für die Lenzing AG anspruchsvoll. Wie das Unternehmen mitteilt, gestaltet sich die Erholung der globalen Textilmärkte weiterhin langsam und uneinheitlich. Zwar verzeichnet Lenzing eine steigende Absatzmenge, doch die Preise für Fasern bleiben auf einem niedrigen Niveau.

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Besonders belastend wirken sich die anhaltend hohen Kosten für Rohstoffe, Energie und Logistik aus. Diese Faktoren drücken die Margen und erschweren eine nachhaltige Ergebnisverbesserung. Die gestiegenen Rohstoffpreise und Logistikkosten zählen zu den größten Herausforderungen im operativen Geschäft.

Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, setzt das Unternehmen verstärkt auf den Ausbau seiner Vertriebsaktivitäten. Der Fokus liegt dabei auf der Erschließung neuer Kundensegmente sowie dem Marktausbau in bislang unterrepräsentierten Regionen. Erste Fortschritte in kleineren Märkten stimmen das Unternehmen vorsichtig optimistisch.

Lenzing-CEO Rohit Aggarwal mahnt jedoch zur Zurückhaltung bei den Erwartungen: „Die Unsicherheit der Märkte hat sich durch eine zunehmend aggressive Zollpolitik weiter verschärft.“