Gescheiterte Lohnrunden : KV-Verhandlungen der Elektro- und Elektronikindustrie: Dritte Verhandlungsrunde startet

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Die KV-Verhandlungen für die Elektro- und Elektronikindustrie gehen in die nächste Runde

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Heute Nachmittag ab 16 Uhr gehen die Lohn- und Gehaltsverhandlungen für die rund 60.000 Beschäftigten der Elektro- und Elektronikindustrie in die dritte Runde. PRO-GE-Chefverhandler Reinhold Binder kritisiert, dass die Arbeitgeber bisher kein Angebot vorgelegt haben. "Wir wollen eine Reallohnerhöhung", sagte Binder im Ö1-"Morgenjournal. Das wären mehr als 6,8 Prozent. Andernfalls droht die Gewerkschaft mit Arbeitskampfmaßnahmen.

>>> Elektro- und Elektronikindustrie: KV-Verhandlungen gehen in nächste Runde

Rund 400 Betriebsräte der Elektro- und Elektronikindustrie (EEI) sind am 10. April in der ÖGB-Zentrale in Wien zu einer Konferenz zusammengekommen. Nachdem die Arbeitgeber in den ersten beiden Verhandlungsrunden kein Angebot für eine Erhöhung der Löhne und Gehälter vorgelegt haben, beschlossen die Betriebsräte bei der Konferenz, zwischen dem 11. und 16. April Betriebsversammlungen abzuhalten.

Im Zuge der österreichweiten Betriebsversammlungen sei von den Beschäftigten eine Resolution zur Wiederaufnahme der Betriebsversammlungen nach dem 22. April beschlossen worden. "Sollten wir heute, Montag, keinen Abschluss erzielen können, stehen die Zeichen auf Arbeitskampf", erklärten Binder und sein Mitverhandler auf Arbeitnehmerseite, Karl Dürtscher (GPA), in einer Aussendung.

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Lösung ähnlich den Metallern?

Von Arbeitgeberseite, dem Fachverband der Elektro- und Elektronikindustrie, wird auf die angespannte Wirtschaftslage verwiesen. Das bestätigt auch Wifo-Ökonom Benjamin Bittschi: "Wir sehen die Branche auch 2024 in einer Rezession von minus 1,5 Prozent. Und das ist jetzt das zweite Rezessionsjahr nach 2023." Bittschi schlägt eine Lösung vor, wie sie bereits im Herbst bei den Metallern im Gespräch war: Jetzt einen Abschluss knapp unter der rollierenden Inflation, dafür nächstes Jahr einen Zuschlag.

Gewerkschafter Binder lehnt das ab. Die Gewerkschaft will in Betriebsversammlungen über Kampfmaßnahmen beraten, sollte es heute zu keinem Abschluss kommen. Morgen, Dienstag, sind die Verhandlungen in der Chemieindustrie an der Reihe. In den nächsten Tagen folgen die Papier- und die Textilindustrie.

"Kampfmaßnahmen nicht ausgeschlossen"

"Sollte kein Abschluss möglich sein, sind auch gewerkschaftliche Kampfmaßnahmen nicht ausgeschlossen", so die Gewerkschafter. Der Kollektivvertrag gilt für 60.000 Beschäftigte in der Elektro- und Elektronikindustrie. Die Arbeitnehmervertreter fordern für den Zeitraum von März 2023 bis Februar 2024 eine "ordentliche" Erhöhung der Löhne und Gehälter, wobei die für die Verhandlungen relevante Inflationsrate bei 6,8 Prozent liegt. Zwei Verhandlungsrunden in der Elektro- und Elektronikindustrie (EEI) waren bisher ohne Erfolg.

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Gefordert wird eine ordentliche Einkommenserhöhung für die Beschäftigten und eine kräftige Anhebung der Ausbildungsvergütungen. Neben dauerhaften Lohn- und Gehaltserhöhungen wird gefordert, die sechste Urlaubswoche leichter zu erreichen. Das Jubiläumsgeld soll neu geregelt werden und in der Regel auch in Freizeit umgewandelt werden können. Eine weitere Forderung ist, dass ein Teil der effektiven Lohnerhöhung gegen eine Woche Freizeit eingetauscht werden kann. Auch die Gleichstellung der dualen Berufsausbildung mit den berufsbildenden höheren Schulen für Facharbeiter/innen mit Lehrabschluss wird gefordert.

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