Brems-Technik : Knorr-Bremse steigert Gewinn im zweiten Quartal

Knorr-Bremse-Produktion in Berlin
- © Knorr BremseDer deutsche Hersteller von Lkw- und Zugbremsen, Knorr-Bremse, konnte seinen Betriebsgewinn auch im zweiten Quartal steigern und hat seine Jahresprognose leicht nach oben korrigiert. Vorläufige Zahlen zeigen, dass der operative Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) um 13 Prozent auf 252 Mio. Euro anstieg. Bei einem Auftragseingang von 2,1 Mrd. Euro und einem Umsatz von 2,0 Mrd. Euro verbesserte sich die Betriebsergebnis-Marge im Jahresvergleich von 11,1 auf 12,5 Prozent.
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Vorstandschef Marc Llistosella beschrieb das Zwischenergebnis zur Jahresmitte am Montag in München als "ausgezeichnet".
Boost-Programm zeigt erste Erfolge
Finanzvorstand Frank Weber erklärte, dass die Kosten- und Effizienzmaßnahmen bereits die Hälfte der im "Boost-26"-Programm angestrebten Profitabilitätsverbesserung erreicht hätten. Die Knorr-Bremse AG erwartet in diesem Jahr weiterhin einen Umsatz zwischen 7,7 und 8,0 Mrd. Euro, rechnet aber nun mit einer operativen EBIT-Marge zwischen 11,5 und 13,0 Prozent, statt wie bisher höchstens 12,5 Prozent. Dieser Ausblick berücksichtigt nicht den Erwerb des Bahnsignaltechnikgeschäfts von Alstom in Nordamerika. Der vollständige Halbjahresbericht wird am 8. August veröffentlicht.
Knorr-Bremse beschäftigt weltweit 32.600 Mitarbeiter, darunter mehr als 1.000 in Österreich. Die Zentrale befindet sich in Mödling, und produziert wird unter anderem in Kematen/Ybbs.
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Das „Boost 26“-Programm von Knorr-Bremse zielt darauf ab, die Effizienz, Geschwindigkeit und Schlagkraft des Unternehmens signifikant zu steigern. Dieses umfassende Programm, das offiziell als „Knorr-Bremse Operational Optimization Strategy and Transformation“ bezeichnet wird, umfasst strategische Initiativen in den Bereichen Produkte, Menschen und Prozesse. Es soll Knorr-Bremse helfen, seine Position als Weltmarktführer für Bremssysteme und als führender Anbieter von Schienen- und Nutzfahrzeugsystemen zu sichern.
Ein wesentlicher Bestandteil des „Boost 26“-Programms ist die Überprüfung und Anpassung des Portfolios. Im Rahmen dieser Maßnahmen hat Knorr-Bremse bereits die Tochtergesellschaft Kiepe Electric verkauft und plant weitere Portfolioanpassungen, um die Profitabilität zu erhöhen und die strategische Ausrichtung zu optimieren.
Das Programm hat auch ehrgeizige finanzielle Ziele: Bis 2026 strebt Knorr-Bremse an, den Umsatz auf 8 bis 9 Milliarden Euro zu steigern, eine EBIT-Marge von über 14 % zu erreichen und eine Cash Conversion Rate von 80 % bis 90 % zu erzielen.
Zusätzlich setzt Knorr-Bremse verstärkt auf Nachhaltigkeit. Das Unternehmen hat sich verpflichtet, die Emissionen aus der Produktion bis 2030 um 75 % und die Emissionen entlang der Lieferkette um 25 % zu reduzieren. Diese Ziele wurden von der Science Based Targets Initiative (SBTi) validiert, was die Bemühungen des Unternehmens im Bereich Klimaschutz unterstreicht.