Umweltfreundlichkeit : Jeder vierte Maschinenbauer wählt Lieferanten (auch) nach Öko-Kriterien aus

Maschinenbau Anlagenbau industrieanlage
© howtogoto - stock.adobe.com

Wie wichtig sind Themen wie Nachhaltigkeit bei der Auswahl von Lieferanten? Zumindest für Maschinenbauer und laut einer aktuellen Studie: etwa zu 25 Prozent wichtig. Genau so viele der befragten rund 150 Maschinen- und Anlagenbauer in Deutschland achten nämlich auf dieses Kriterium.

Die Studie „Green Transformation im Maschinen- und Anlagenbau“ des Beratungsunternehmens Staufen untersucht Nachhaltigkeitskriterien bei der Lieferantenauswahl in der Branche. Demnach bietet die Supply Chain zahlreiche Ansatzpunkte für einen grünen Wandel im Maschinenbau. Teilweise werden diese auch gesehen und genutzt, Optimierungspotenzial gibt es aber allemal.

Damit die selbst auferlegten Klimaziele erreicht werden, ist eine engere Verzahnung zwischen Herstellern und Zulieferern notwendig. „Ein enges Zusammenspiel zwischen Herstellern und Zulieferern ist ein wichtiger Baustein, um die ausgegebenen Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Gemeinsam umgesetzte Strategien können positive ökologische Effekte mit Effizienzgewinnen kombinieren“, sagt Björn Falk, Branchenmanager Maschinenbau bei Staufen.

Woran könnte es liegen? Etwa an einer fehlenden Abstimmung zwischen den Teilnehmern der Wertschöpfungskette? „Der ESG-Gedanke ist noch zu stark nach innen gerichtet", so Falk. "Der Automotive-Sektor ist da schon einen Schritt weiter: Hier sind es bereits 61 Prozent, die auf eine positive Nachhaltigkeitsbewertung in der Supply Chain achten.

Acht von zehn Studienteilnehmern stimmen allerdings der Aussage zu, dass dem Austausch ökologischer Daten eine hohe Bedeutung in einer nachhaltigen Supply Chain zukommt. „Die deutsche Industrie steht stark unter Druck für einen grünen Wandel und hat sich selbst hohe Ziele gesetzt. Bis 2030 will jeder zweite Maschinen- und Anlagenbauer klimaneutral arbeiten. Dies kann nur gelingen, wenn die Zulieferkette fest in die Nachhaltigkeitsstrategie eingebunden wird und die interne Transformationsbereitschaft steigt", rät Falk.

Im Zusammenspiel mit den Zulieferbetrieben ergeben sich laut Staufen zahlreiche Möglichkeiten für eine Transformation nach ökologischen Vorgaben. Aktuell konzentrieren sich die Unternehmen dabei nach eigener Aussage auf die folgenden Ansatzpunkte: gemeinsame Verpackungsstrategien, eine ökologische Optimierung der Transportwege und gemeinsame Forschungsprojekte.

Die abgestimmte Kooperation könne auch den Kostendruck in der Produktion verringern. Dies sei notwendig, da weder der Maschinenbau noch der Automobilsektor mehrheitlich dazu bereit seien, ökologische Mehrkosten zu tragen: „55 Prozent akzeptieren die Mehrkosten einer ökologisch nachhaltigen Beschaffung nicht. Dieses Argument darf aber nicht zu einem ,Weiter so‘ führen. Stattdessen sollten jetzt innovative und effiziente Formen der Zusammenarbeit eingeführt werden“, sagt Falk.