Zulieferindustrie : Frauenthal schüttet keine Dividenden für Aktionäre aus

Frauenthal Hauptversammlung
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Der börsennotierte Sanitärgroßhändler und Autozulieferer Frauenthal hat das abgelaufene Geschäftsjahr mit einem Gewinn abgeschlossen, will aber vorerst weiterhin keine Dividende ausschütten. 2021 habe sich das Jahresergebnis mit 14,13 Mio. Euro im Vergleich zu dem negativen Ergebnis im ersten Coronakrisenjahr 2020 "deutlich besser entwickelt", teilte das Unternehmen mit. 2020 war ein Verlust nach Steuern in Höhe von 14,7 Mio. Euro in den Büchern gestanden.

Vor der Pandemie, 2019, hatte das Unternehmen noch einen Gewinn von 24,3 Mio. Euro erzielt. Die Ausstattung des Konzerns mit Eigenkapital hat sich im abgelaufenen Geschäftsjahr nicht verbessert: Die Eigenkapitalquote zum Stichtag 31. Dezember 2021 habe sich mit 25,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr nicht verändert, erklärte Frauenthal.

In seiner heutigen Sitzung hätten der Vorstand und der Aufsichtsrat der Frauenthal Holding AG "auf Basis des finalen, testierten und festgestellten Ergebnisses des Geschäftsjahres 2021" die Auswirkungen des Ukraine-Krieges, insbesondere bei Stahl-/Energiepreisen, Rohstoffverfügbarkeit und einer möglichen weiteren Eskalation desselben, eines möglichen Kollaps der Lieferketten, vor allem wegen der Lockdowns in China, der Chip-Krise und weiter anhaltender Einschränkungen durch die COVID-19-Pandemie auf die Eigenkapitalausstattung der Frauenthal-Gruppe eingehend erörtert".

Über das "Konzern-Jahresergebnis" und die Eigenkapitalquote hinaus gab das Unternehmen keine weiteren endgültigen Zahlen aus der Bilanz für 2021 bekannt.

Aufgrund der "anhaltenden Unsicherheit hinsichtlich der globalen Auswirkungen der Krisen sowie zur Stärkung der finanziellen Stabilität" der Frauenthal-Gruppe hätten sich Vorstand und Aufsichtsrat darauf verständigt, der Hauptversammlung vorzuschlagen, keine Dividende an die Aktionäre auszuschütten, hieß es zudem. Die Beschlussfassung über die tatsächliche Verwendung desBilanzgewinns erfolgt durch die Aktionäre im Rahmen der ordentlichenHauptversammlung am 30.6.2022.

Am 1. Februar 2022 hatte Frauenthal die vorläufigen Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr bekanntgegeben, die wesentlich umfangreicher waren als die Bilanzzahlen heute. Der Umsatz stieg den damaligen Angaben zufolge 2021 gegenüber dem Jahr davor um 17 Prozent auf 1,024 Mrd. Euro. Das operative Ergebnis (EBIT) sei wieder ins Plus gedreht worden und sollte zwischen 19 und 25 Mio. Euro erreicht haben, nach einem Verlust von 3,7 Mio. Euro in 2020. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) war zwischen 59 und 62 Mio. Euro erwartet worden, nach 37,7 Mio. Euro im Jahr davor.

Die Nettofinanzverbindlichkeiten hätten sich verschlechtert - und zwar um bis zu 28 Mio. Euro auf voraussichtlich 90 bis 95 Mio. Euro, hieß es Anfang Februar. Grund dafür seien im Wesentlichen IFRS-16-Effekte aufgrund neuer bzw. verlängerter Mietverhältnisse. IFRS-16 regelt die Bewertung von Leasing- und Mietverhältnissen in Bilanzen. (apa/red)