Auch bei RHI Magnesita (RHIM) gehört die Künstliche Intelligenz zur Digitalisierungsstrategie. „Unser Ziel ist es, Aufgaben, die derzeit noch Tage dauern und manuell erledigt werden müssen, in Zukunft viel effizienter und so weit wie möglich automatisiert zu erledigen“, erklärt Ticiana Kobel, Executive Vice President und General Counsel. Dennoch steht KI bei dem Marktführer in der Feuerfestindustrie nicht im Vordergrund der Investitionen im kommenden Jahr.„Das Ziel ist es, RHIM in ein global standardisiertes, digital gestärktes, kundenorientiertes und datengetriebenes Unternehmen zu transformieren. Unser Schwerpunkt liegt auf der Implementierung eines zweistufigen SAP S/4HANA-Ansatzes (Public und Private Cloud)“, erklärt Kobel. RHIM soll zu einer vollständig prozessbasierten Organisation werden, die in der Lage ist, all ihre Prozesse nahtlos zu managen, zu steuern und zu verfolgen, während die Systeme gleichzeitig standardisiert werden, um maximale Effizienz zu erreichen.
RHIM hat sich für einen Greenfield-Ansatz entschieden, einen völligen Neuanfang ohne die Last bestehender Systeme. „Aufgrund des starken Wachstums in den letzten Jahren und um künftiges Wachstum zu ermöglichen, ist unser derzeitiges System, das auf zahlreichen individuellen Anpassungen basiert, nicht mehr ausreichend. Deshalb gehen wir über eine bloße Systemanpassung hinaus – eine umfassende Überprüfung und Neugestaltung all unserer internen Prozesse und unserer IT-Landschaft ist unabdingbar“, erklärt Kobel den radikalen Schritt.
Der Wechsel in die Cloud soll es dem Unternehmen ermöglichen, weltweit schneller und effizienter zu agieren. Am Ende des 100 Millionen Euro teuren Transformationsprozesses soll, laut Kobel, eine deutliche Reduktion der Komplexität durch die Konsolidierung der Systeme stehen.
Trotz der hohen Investitionskosten und der eher schwierigen wirtschaftlichen Lage hält RHIM an dem Projekt fest. „Wir sehen in der Digitalisierung nicht nur eine notwendige Maßnahme zur Steigerung der Effizienz, sondern auch eine Investition in die Zukunftsfähigkeit unseres Unternehmens. Die Transformation hin zu einer Cloud-basierten und standardisierten IT-Architektur ist notwendig, um den wachsenden Anforderungen der Märkte und unserer Kunden gerecht zu werden“, ist sich Kobel sicher.