Energie : Die ehrgeizigen Ziele der Salzburg AG für die Zukunft

Michael Basinger Salzburg AG im Gespräch

Michael Basinger hat große Pläne für die Zukunft der Salzburg AG

- © Salzburg AG

Sechs konkrete strategische Ziele, mit denen das Unternehmen erfolgreich in die Zukunft geführt werden soll, präsentierten die Vorstände der Salzburg AG am Mittwoch im Rahmen einer Pressekonferenz. Damit verbunden ist auch eine Änderung der Organisationsstruktur des Landesenergieversorgers. Die Salzburg AG beschäftigt rund 2.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Ziele sind ehrgeizig und wurden zur besseren Messbarkeit nun mit Schlüsselkennzahlen untermauert, erklärte Vorstandsvorsitzender Michael Baminger.

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Die Salzburg AG strebt laut Angaben an, in ihrer Kernregion führend in den Bereichen Energie, Mobilität und Trinkwasser zu bleiben, gezielt zu wachsen und bis 2030 zu den Top-3 Festnetz-Internetanbietern in Österreich zu gehören. In Bezug auf die Energieerzeugung soll bis 2040 eine 100-prozentige Klimaneutralität erreicht werden und mindestens 2 TWh erneuerbarer Strom pro Jahr produziert werden. "Das ist beinahe eine Verdoppelung von dem, was wir jetzt haben", so Baminger. Zusätzlich plant die Salzburg AG, überregionale Geschäftsmodelle zu entwickeln: Im Strategiepapier heißt es, dass sie im Jahr 2030 zu den Top-10-Anbietern von grünen Produkten, Dienstleistungen oder Technologien in mindestens zwei europäischen Nischenmärkten gehören möchten.

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- © Industriemagazin

Ziel: Bester Arbeitgeber

Neben den quantitativen Zielen wird auch angestrebt, der beste Arbeitgeber zu sein, ein kundenorientiertes Unternehmen zu werden und als "Value Winner" langfristig Werte zu schaffen. Diese Werte sollen sich in den zukünftigen Finanzergebnissen widerspiegeln. Laut Baminger sollte das vorrangige Ziel darin bestehen, die Wertsteigerung der Salzburg AG mittel- und langfristig zu erhöhen und nicht das einzelne Jahresergebnis als oberste Maxime des Unternehmens anzusehen. Eventuell könnten bei großen Investitionen die Dividenden für die drei Eigentümer, Stadt und Land Salzburg sowie Energie AG Oberösterreich, einmal reduziert werden.

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Der Präsentation war ein mehrmonatiger Strategieprozess vorausgegangen. Dabei wurde das Leitbild der Salzburg AG mit allen Geschäftsfeldern konkretisiert. Vorstandskollege Herwig Struber fragte: "Wo sind wir fit, wo müssen wir noch anpassen?" Man hat erkannt, dass man sich stärker auf die Kunden konzentrieren möchte. Deswegen wird die "überragende Kundenorientierung" nun im Leitbild festgelegt. Diese Veränderungen spiegeln sich in der neuen Organisationsstruktur wider, indem das Kundenservice auf die erste Führungsebene unter dem Vorstand angehoben wird. Gleichzeitig werden sämtliche Personalagenden wie Personalentwicklung, Recruiting, Personal- und Change-Management in einer neuen Einheit gebündelt. Neu ist auch eine Position für "Diversity, Equity & Inclusion", die direkt dem Vorstand unterstellt ist.

Herwig Struber, neuer Vorstand der Salzburg AG
Herwig Struber, neuer Vorstand der Salzburg AG - © LinkedIn

Neuer Vorstand seit Oktober

Was die Dekarbonisierung betrifft, wurden am Mittwoch noch keine neuen Projekte vorgestellt. Vorstand Struber erklärte, dass derzeit viele Sondierungen durchgeführt werden und er auch außerhalb von Salzburg nach Potenzialen suchen möchte. Ob das Geothermieprojekt der Salzburg AG, das aus wirtschaftlichen Gründen 2016 auf Eis gelegt wurde, in Bayern wieder aufgenommen werden könnte, kann er zu diesem Zeitpunkt nicht sagen. Struber hat seine Position als Vorstand erst Anfang Oktober angetreten.