Chemische Industrie : BASF erhöht Preise, doch rechnet mit Gewinnrückgang

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Der weltgrößte Chemiekonzern stellt sich 2022 auf einen Rückgang ein.

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Die gestiegenen Energiepreise machen BASF zu schaffen. Nach einem kräftigen Umsatz- und Ergebnisanstieg im vergangenen Jahr – einem Milliardengewinn genauer gesagt – stellt sich der weltgrößte Chemiekonzern 2022 auf einen Rückgang ein. "Wir sind sehr stark in das Jahr gestartet und haben im Jänner 2022 gute Zahlen über denen des Vorjahresmonats erzielt", sagte Vorstandschef Martin Brudermüller am Freitag zwar mit Blick auf das laufende Jahr.

Das Wachstum der Weltwirtschaft sollte sich aber abschwächen. Hinzu kämen Lieferkettenprobleme und steigende Energiekosten. "Wir werden in den kommenden Monaten weitere signifikante Preiserhöhungen umsetzen, um die deutlich gestiegenen Kosten weiterzugeben und unsere Margen in den Downstream-Geschäften wieder zu verbessern", kündigte Brudermüller an.

In Österreich ist BASF mit zwei Standorten vertreten. Der Wiener Standort ist gleichzeitig seit 2005 die Zentrale der Sub-Region Central Europe und seit 2018 auch der Sub-Region North West.

Für die europäischen BASF-Standorte beliefen sich die Mehrkosten durch die weiter gestiegenen Erdgaspreise alleine im vierten Quartal auf 800 Mio. Euro, im Gesamtjahr lagen sie bei rund 1,5 Mrd. Euro. Für 2022 rechnet BASF mit einem Umsatzrückgang auf 74 bis 77 Mrd. Euro, der bereinigte operative Gewinn dürfte auf 6,6 bis 7,2 Mrd. Euro sinken.

Im vergangenen Jahr kletterte der Umsatz dank gestiegener Nachfrage und deutlich höherer Preise um 33 Prozent auf 78,6 Mrd. Euro. Das bereinigte Ergebnis sprang von 3,56 Mrd. Euro vor Jahresfrist auf 7,8 Mrd. Euro in die Höhe. Das vierte Quartal schloss BASF mit einem Ergebnisplus von 10 Prozent auf 1,2 Mrd. Euro ab. Analysten hatten im Schnitt mit 1,35 Mrd. Euro aber mehr erwartet. Unter dem Strich stand im Gesamtjahr ein Gewinn von 5,5 Mrd. Euro, nach einem Verlust von gut eine Milliarde im Jahr davor. Die Aktionäre sollen für 2021 eine um 10 Cent höhere Dividende von 3,40 Euro je Aktie erhalten. (apa/red)