420 Arbeitsplätze gerettet : Aufatmen bei Brucha: Fortbestand gesichert

Der Dämmstoff-Hersteller Brucha ist insolvent

Brucha-Insolvenz: Gläubiger haben Sanierungsplan zugestimmt und erhalten Quote von 31,5 Prozent.

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"Die Annahme des Sanierungsplans sichert rund 420 Arbeitsplätze und ist ein positives Signal für den Wirtschaftsstandort Niederösterreich", sagt Stephan Mazal von der Creditreform. Die Insolvenz ist dem Gläubigerschutzverband zufolge die bisher größte im Bundesland in diesem Jahr. Laut dem Gläubigerschutzverband sollen zehn Prozent als Barquote, 11,5 Prozent binnen zwölf und weitere zehn Prozent binnen 24 Monaten bezahlt werden. Etwa 430 Gläubigerinnen und Gläubiger haben Forderungen in Höhe von insgesamt 85,3 Mio. Euro angemeldet. Davon sind 76,7 Mio. Euro anerkannt worden.

Die Schuldnerin habe einen verbesserten Vorschlag vorgelegt, erinnerte der KSV1870, dass ursprünglich 30 Prozent geboten worden waren. Die zehn Prozent Barquote erliege bereits bei der Insolvenzverwalterin. Die Zustimmung zum nunmehrigen Sanierungsplan sei "für alle Beteiligten die bestmögliche wirtschaftliche Entscheidung", betont Brigitte Dostal vom KSV1870. Von der Schuldnerfirma sei auch ein umfangreiches Restrukturierungskonzept vorgelegt worden.

Unrentable Geschäftsfelder führten zu Insolvenz

Mehrere Faktoren führten zur Insolvenz: Fehlentscheidungen bei Investitionen, insbesondere aufgrund unrealistischer Markteinschätzungen und unzureichender Wirtschaftlichkeitsberechnungen; Festhalten an unrentablen Geschäftsfeldern und Niederlassungen trotz anhaltender Verluste; unzureichende Finanzplanung und -kontrolle, die zu einer Verschärfung der Liquiditätsprobleme und schließlich zur Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung geführt haben.

Brucha stellt seit 75 Jahren Dämmstoffe für den Industrie- und Gewerbebau her und ist in drei Geschäftsfeldern tätig: Produktion und Vertrieb von Dämmplatten, modularen Kühl- und Tiefkühlzellen sowie PS-Dämmplatten. Das Unternehmen verfügt über Niederlassungen weltweit. Der Vertrieb werde jedoch von Österreich und Deutschland aus gesteuert.